Die Kunst der Kollaboration: Wie Markenpartnerschaften eure Marke stärken.

Die Kunst der Kollaboration: Wie Markenpartnerschaften eure Marke stärken.

Autor: Andreas Wiehrdt
München, den 15.03.2024
Titelbild: DALL-E

1. Einleitung

Markenpartnerschaften bieten eine Vielzahl von Chancen für die beteiligten Unternehmen bzw. Marken. Diese können strategisch genutzt werden, um die Marktposition zu stärken, das Unternehmenswachstum zu fördern, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und das Markenimage zu optimieren.

In diesem Beitrag erläutere ich:

  • was allgemein unter Markenpartnerschaften verstanden wird,

  • welche Arten von Markenpartnerschaften es gibt

  • welche Chancen Markenpartnerschaften bieten

  • welche Risiken und Herausforderungen zu beachten sind

  • was die wichtigsten Strategien für den Aufbau von Markenpartnerschaften sind.

  • Ich zeige einige Beispiele für vermeintlich erfolgreiche Markenpartnerschaften,

  • fasse alles noch einmal kompakt zusammen

  • und gebe einige praktische Anregungen, was jeder Markenverantwortliche sofort konkret tun kann, um zu prüfen, ob die Strategie einer Markenpartnerschaft Potenzial für die eigene Marke hat.

2. Was ist eine Markenpartnerschaft?

Eine Markenpartnerschaft oder -kooperation (im schicken Fashion-Markt Collab genannt) ist die Zusammenarbeit von zwei oder mehr Marken, Organisationen oder Unternehmen zur Erreichung gemeinsamer Ziele. Solche Partnerschaften sind strategisch ausgerichtet und zielen darauf ab, für beide (oder alle) beteiligten Parteien Vorteile zu generieren. Die Grundidee besteht darin, Synergien zu nutzen, um die Markenbekanntheit zu steigern, die Reichweite zu erhöhen, neue Zielgruppen anzusprechen, neue Märkte zu erschließen oder erkannte Defizite in der Markenpersönlichkeit auszugleichen. Dabei können die Partner ihre Ressourcen, Stärken und Kompetenzen bündeln.

Markenpartnerschaften können verschiedene Formen annehmen, darunter:

  • Co-Branding: Zwei Marken entwickeln gemeinsam ein Produkt oder eine Dienstleistung, die dann unter beiden Markennamen vermarktet wird. Ein Beispiel hierfür wäre eine limitierte Auflage eines Produktes, das von zwei bekannten Marken gemeinsam herausgegeben wird. Da auch Prominente quasi Markenstatus genießen und etwas von ihrer Glaubwürdigkeit und ihrem Image auf eine Marke übertragen können, fallen auch Marken-Prominenz-Partnerschaften in diese Kategorie.

  • Sponsoring: Eine Marke unterstützt finanziell oder durch Sachleistungen eine Veranstaltung, Organisation oder Aktivität einer anderen Marke, um im Gegenzug Werbung und Sichtbarkeit bei deren Zielgruppe zu erhalten.

  • Content-Partnerschaften: Zwei oder mehr Marken entwickeln gemeinsam Inhalte, die für ihre Zielgruppen von Interesse sind. Dies kann von gemeinsamen Studien über Blogbeiträge bis hin zu Videoinhalten reichen.

  • Vertriebspartnerschaften: Unternehmen arbeiten zusammen, um ihre Produkte oder Dienstleistungen über die Vertriebskanäle des anderen anzubieten und so ihre Reichweite zu vergrößern.

  • Technologie- und Innovationspartnerschaften: Unternehmen aus verschiedenen Branchen oder Sektoren arbeiten zusammen, um neue Technologien zu entwickeln oder innovative Lösungen anzubieten.

Der Erfolg solcher Partnerschaften hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter die Kompatibilität der Markenwerte, eine klare Definition der gemeinsamen Ziele und eine effektive Kommunikation zwischen den Partnern. Eine gut durchdachte Markenpartnerschaft kann dazu beitragen, das Vertrauen in beide Marken zu stärken, die Kundenbindung zu erhöhen und den Umsatz zu steigern.

BMW und Louis Vuitton, beide Ikonen für Luxus und Handwerkskunst, schlossen sich für eine Markenpartnerschaft zusammen, die ein exklusives Gepäckset für den BMW i8 entwarf, was ihre gemeinsamen Werte in der Reisebranche und ihr Engagement für Qualität unterstreicht. Trotz des hohen Preises des Koffersets reflektiert die Partnerschaft erfolgreich die Zielgruppe beider Marken, die Luxus und feine Handwerkskunst schätzen. [Foto: BMW]

GoPro und Red Bull haben sich als Lifestyle-Marken etabliert, die einen actionreichen und abenteuerlichen Lebensstil repräsentieren, was sie zu idealen Partnern für Co-Branding-Kampagnen im Bereich Actionsport macht. Durch die Ausstattung von Athleten mit GoPro-Kameras und der Organisation sowie dem Sponsoring von Veranstaltungen durch Red Bull können beide Marken einzigartige Perspektiven und Inhalte schaffen, die das Wachstum und die Markenpräsenz beider Unternehmen fördern. [Foto: LinkedIn]

3. Vorteile von Markenpartnerschaften

Markenpartnerschaften und -kooperationen bieten den beteiligten Unternehmen bzw. Marken eine Vielzahl von Vorteilen. Diese Vorteile können strategisch genutzt werden, um die Marktposition zu stärken, das Unternehmenswachstum zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Vorteile aufgeführt:

  1. Erweiterung der Zielgruppe
    Durch die Zusammenarbeit mit einer anderen Marke können Unternehmen Zugang zu neuen, interessanten Zielgruppen erhalten, die sie alleine nicht so effektiv erreichen könnten. Dies eröffnet die Möglichkeit, den eigenen Kundenstamm zu erweitern und die Markenbekanntheit und -reichweite zu erhöhen.

  2. Steigerung der Markenbekanntheit und des Markenimages
    Markenpartnerschaften erhöhen die Sichtbarkeit jeder beteiligten Marke, indem sie von der Reputation und dem Kundenstamm des Partners profitieren. Dies kann zur Steigerung der Markenbekanntheit und zur Verbesserung des Markenimages beitragen.

  3. Zugang zu neuen Märkten und Segmenten
    Partnerschaften ermöglichen Marken den Eintritt in neue Märkte oder Segmente, die zuvor aufgrund von Ressourcenbeschränkungen oder fehlendem Know-how schwer zugänglich waren. Dies kann eine wirksame Strategie zur Beschleunigung des Geschäftswachstums sein.

  4. Kosteneffizienz
    Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen für Marketing, Forschung und Entwicklung oder andere betriebliche Funktionen kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Beide Partner profitieren davon, dass die Kosten auf mehrere Schultern verteilt werden, was einzelne Investitionen effizienter macht.

  5. Produkt- und Dienstleistungsinnovation
    Die Kombination von Kompetenzen, Technologien und Ressourcen zweier oder mehrerer Partner kann die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen beschleunigen. Diese Innovationskraft stärkt die Marktposition und kann zu einem signifikanten Wettbewerbsvorteil führen.

  6. Stärkung des Kundenvertrauens
    Die Verbindung mit einer anderen etablierten Marke kann das Vertrauen in die eigenen Produkte oder Dienstleistungen erhöhen. Kunden, die bereits Vertrauen in eine Marke haben, sind eher bereit, das Angebot des Partners positiv zu bewerten.

  7. Risikominimierung
    Durch die Partnerschaft mit anderen Marken können Unternehmen Risiken teilen, insbesondere bei der Erschließung neuer Märkte oder der Einführung neuer Produkte. Diese geteilte Verantwortung kann Unternehmen dazu ermutigen, innovative Strategien mit geringerem individuellen Risiko zu verfolgen.

  8. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
    Synergien, die durch Partnerschaften entstehen, können zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Dies gilt vornehmlich in Märkten, in denen die Differenzierung von Produkten und Dienstleistungen immer schwieriger wird.

  9. Lernen und Wissensaustausch
    Durch die Zusammenarbeit mit anderen Marken können Unternehmen wertvolles Wissen und Best Practices austauschen. Dieser Wissensaustausch kann zur Optimierung interner Prozesse führen und die Innovationsfähigkeit stärken.

Entscheidend für den Erfolg solcher Partnerschaften ist jedoch die sorgfältige Auswahl passender Partner sowie die klare Definition und Verfolgung gemeinsamer Ziele.

4. Herausforderungen und Risiken

Markenpartnerschaften und -kooperationen bieten zwar viele Vorteile, bringen jedoch auch Herausforderungen und Risiken mit sich. Das Bewusstsein für diese potenziellen Probleme ist entscheidend für die Planung und Durchführung erfolgreicher Partnerschaften. Hier sind einige der wichtigsten Herausforderungen und Risiken:

  1. Konflikte bei Markenwerten und -kulturen
    Die Zusammenführung zweier oder mehrerer Marken kann zu Konflikten führen, wenn ihre Markenwerte, Markenpersönlichkeiten, die Images der Marken, die Unternehmenskulturen oder Geschäftspraktiken nicht miteinander vereinbar sind. Solche Unterschiede können die Partnerschaft belasten und zu öffentlichen Missverständnissen sowie letztlich zur Beschädigung mindestens einer der beteiligten Marken führen.

  2. Unklare Ziele und Erwartungen
    Ohne klar definierte Ziele und Erwartungen können Unstimmigkeiten darüber entstehen, was jede Partei von der Partnerschaft erwartet. Dies kann zu Enttäuschungen und Konflikten führen, die den Erfolg der Kooperation gefährden.

  3. Verwässerung der Markenidentität
    Es besteht das Risiko, dass die eigene Markenidentität durch die Partnerschaft verwässert wird, insbesondere wenn die Partnermarken sehr unterschiedliche Images oder Zielgruppen haben. Dies kann die Wahrnehmung der Marke durch die Verbraucher beeinträchtigen und ihre Loyalität schwächen.

  4. Abhängigkeit von der Partnermarke
    Eine zu starke Abhängigkeit von einer Partnermarke kann riskant sein, speziell, wenn es zu Veränderungen in der Partnerschaft kommt oder die Partnermarke negativ in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Solche Ereignisse können einen negativen Einfluss auf das eigene Geschäft haben.

  5. Verteilung von Gewinnen und Kosten
    Die Vereinbarung über die Verteilung der aus der Partnerschaft resultierenden Gewinne und Kosten kann komplex sein. Uneinigkeit über diese finanziellen Aspekte kann zu Spannungen führen und die Beziehung zwischen den Partnern belasten.

  6. Rechtliche und vertragliche Herausforderungen
    Die Ausarbeitung eines fairen und umfassenden Vertrags, der die Interessen beider Parteien schützt, kann eine Herausforderung darstellen. Zudem können rechtliche Probleme entstehen, primär wenn es um Urheberrechte, Markenrechte oder vertrauliche Informationen geht.

  7. Koordination und Kommunikation
    Effektive Koordination und Kommunikation zwischen den Partnern sind entscheidend für den Erfolg einer Partnerschaft. Mangelnde Abstimmung kann zu Missverständnissen, ineffizienten Prozessen und verzögerten Projekten führen.

  8. Management von Erwartungen der Stakeholder
    Stakeholder beider Unternehmen können unterschiedliche Erwartungen an die Partnerschaft haben. Das Management dieser Erwartungen erfordert sorgfältige Kommunikation und Transparenz, um Enttäuschungen oder Widerstände zu vermeiden.

  9. Risiko negativer Assoziationen
    Sollte einer der Partner negative Schlagzeilen machen, kann dies auch die Wahrnehmung der anderen Marke beeinträchtigen. Das Risiko negativer Assoziationen durch das Verhalten des Partners ist ein wichtiger Faktor, der berücksichtigt werden muss.

Um diese Herausforderungen und Risiken zu bewältigen, ist es wichtig, potenzielle Partnerschaften sorgfältig zu bewerten, klare Vereinbarungen zu treffen und fortlaufend eine offene Kommunikation und Abstimmung zwischen den Partnern zu pflegen.

Eine langjährige Partnerschaft vereint das kreative Spielzeug von LEGO mit dem ikonischen Star-Wars-Universum. Die konsequente Investition in beliebte Lizenzen wie Star Wars soll laut Fachpresse der wichtigste Erfolgsfaktor für das gegen den Markt laufende Wachstum von LEGO sein. [Foto: Amazon]

Auch im Süßwarenbereich sind Markenkooperationen weitverbreitet. So gibt eine Sorte der beliebten Milka Tafelschokolade mit Oreo-Geschmack und einen KitKat-Riegel mit Nescafé-Geschmack. [Foto: Amazon]

5. Schlüsselstrategien für erfolgreiche Markenpartnerschaften

Erfolgreiche Markenpartnerschaften erfordern sorgfältige Planung, klare Kommunikation und eine starke Übereinstimmung der Markenwerte. Hier sind einige Schlüsselstrategien, die dabei helfen können, eine effektive und fruchtbare Partnerschaft aufzubauen:

5.1. Sorgfältige Auswahl des Partners

Wertekompatibilität: Wählt Partner mit ähnlichen Markenwerten und -ethiken, um eine starke Grundlage für die Zusammenarbeit zu schaffen.

Zielgruppenüberschneidung: Achtet darauf, dass sich die Zielgruppen ergänzen oder überschneiden, um den größtmöglichen Nutzen aus der Partnerschaft zu ziehen.

Komplementäre Stärken: Sucht nach Partnern, deren Stärken und Ressourcen die eigenen ergänzen, um Synergien zu maximieren.

5.2. Klare Ziele und Erwartungen

Gemeinsame Ziele: Definiert klare, messbare Ziele, die beide Partner durch die Zusammenarbeit erreichen möchten.

Rollenaufteilung: Legt fest, welche Rolle und Verantwortung jeder Partner in der Partnerschaft übernimmt.

Erwartungsmanagement: Sorgt dafür, dass alle Beteiligten klare Erwartungen an die Ergebnisse der Partnerschaft haben.

5.3. Transparente Kommunikation und regelmäßige Abstimmung

Offene Kommunikationskanäle: Etabliert von Anfang an offene und effektive Kommunikationskanäle.

Regelmäßiges Feedback: Führt regelmäßige Treffen oder Check-ins durch, um Fortschritte zu überwachen und Feedback auszutauschen.

Konfliktlösung: Entwickelt Mechanismen für die frühzeitige Erkennung und Lösung von Konflikten.

5.4. Vertragliche Vereinbarungen

Klare Verträge: Stellt sicher, dass alle Aspekte der Partnerschaft, einschließlich Gewinnverteilung, geistiges Eigentum und Ausstiegsstrategien, in einem detaillierten Vertrag festgehalten sind.

Flexibilität: Berücksichtigt die Möglichkeit von Veränderungen und passt den Vertrag bei Bedarf an.

5.5. Gemeinsame Werte und Vision

Markenkohärenz: Entwickelt eine gemeinsame Vision für die Partnerschaft, die mit den Markenbildern beider Partner kohärent ist.

Gemeinsame Botschaften: Koordiniert Marketing- und Kommunikationsstrategien, um konsistente und verstärkende Botschaften an die Zielgruppen zu senden.

5.6. Gleichgewichtige Beziehung

Win-win-Situation: Gestaltet die Partnerschaft so, dass beide Seiten deutliche Vorteile erfahren.

Gegenseitiger Respekt: Anerkennt die Stärken und Beiträge jedes Partners, um eine Atmosphäre des Respekts zu fördern.

5.7. Messung und Anpassung

Erfolgsmessung: Legt Metriken fest, um den Erfolg der Partnerschaft zu messen.

Anpassungsfähigkeit: Seid bereit, Strategien basierend auf Leistungsbewertungen und sich ändernden Marktbedingungen anzupassen.

Diese Schlüsselstrategien können als Leitfaden dienen, um Markenpartnerschaften effektiv zu gestalten und das Potenzial für beide Partner zu maximieren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer sorgfältigen Planung, einer starken Ausrichtung der Marken und der Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

Seit 2017 arbeitet die High-Fashion-Marke Balenciaga mit Crocs zusammen, um limitierte Sondermodelle zu kreieren, wodurch Balenciaga seine Markenpersönlichkeit um Spaß und Verrücktheit erweitern möchte, während Crocs eine Aufwertung seiner Marke anstrebt. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, Extravaganz mit Zugänglichkeit zu verbinden, indem sie die sehr unterschiedlichen Zielgruppen beider Marken verschmilzt. [Foto: Balenciaga]

Die Zusammenarbeit brachte Produkte wie die Apple Watch Nike+ hervor, die die Stärken beider Marken im Technologie- und Sportbekleidungsbereich kombiniert. [Foto: Apple]


6. Fallstudien

Einige bemerkenswerte Markenpartnerschaften aus den letzten Jahren umfassen:

  • Balenciaga x Crocs Seit 2017 kooperiert die High-Fashion-Marke Balenciaga immer wieder mit dem US-amerikanischen Kunststoffpantoffel-Label Crocs, um stark limitierte Sondermodelle auf den Markt zu bringen. »Balenciaga x Crocs isn't impossible, the question of taste is a very subjective value," wird Balenciagas Designer Demna Gvasalia in der französischen Vogue in 2017 zitiert. Balenciaga erhofft sich möglicherweise von der Partnerschaft neben der gesteigerten Aufmerksamkeit einen Shift der Markenpersönlichkeit in Richtung Spaß und Verrücktheit. Für Crocs dürfte die Motivation in einer generellen Aufwertung ihrer Mainstream-Marke in Richtung New Luxury liegen. Durch die Verschmelzung ihrer sehr unterschiedlichen Zielgruppen versuchen die Partnermarken Extravaganz mit Zugänglichkeit zu verbinden.

  • Spotify x Uber: Der Musikstreamingdienst Spotify hat sich mit dem Fahrdienstanbieter Uber zusammengetan, um "einen Soundtrack für deine Fahrt" zu schaffen. Dies ist ein hervorragendes Beispiel für eine Markenpartnerschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Produkten mit ähnlichen Zielen - mehr Kunden durch ein besseres Nutzererlebnis zu gewinnen. Während die Fahrgäste auf ihr Uber warten, werden sie aufgefordert, sich bei Spotify anzumelden und zum DJ ihrer Fahrt zu werden. Die Nutzer können aus ihren eigenen Wiedergabelisten auswählen, was sie hören möchten.

  • GoPro x Red Bull: GoPro verkauft nicht nur tragbare Kameras, und Red Bull verkauft nicht nur Energy-Drinks. Stattdessen haben sich beide als Lifestyle-Marken etabliert - insbesondere ein Lebensstil, der actionreich, abenteuerlich, furchtlos und in der Regel ziemlich extrem ist. Diese gemeinsamen Werte machen sie zu einem perfekten Paar für Co-Branding-Kampagnen, insbesondere für solche, die sich um Actionsportarten drehen. Damit die Partnerschaft funktioniert, stattet GoPro Athleten und Abenteurer aus der ganzen Welt mit den Werkzeugen und finanziellen Mitteln aus, um Dinge wie Rennen, Stunts und Actionsportveranstaltungen auf Video festzuhalten - und zwar aus der Perspektive des Athleten. Gleichzeitig nutzt Red Bull seine Erfahrung und seinen Ruf, um diese Veranstaltungen zu organisieren und zu sponsern. »Die GoPro-Kameratechnologie ermöglicht es uns, das Programm zu ergänzen, indem wir neue Athletenperspektiven liefern, die es so noch nie gegeben hat«, sagt Sean Eggert, ehemaliger VP of Sports Marketing bei Red Bull. Im Rahmen der Zusammenarbeit werden weiterhin exklusive GoPro-Inhalte verwendet, um das Wachstum beider Unternehmen zu fördern.

  • Nike x Apple: Die Zusammenarbeit brachte Produkte wie die Apple Watch Nike+ hervor, die die Stärken beider Marken im Technologie- und Sportbekleidungsbereich kombiniert.

  • H&M x Balmain: Eine von vielen Modekollaborationen, die hochwertiges Design zu erschwinglichen Preisen anbot und große Begeisterung bei den Konsumenten auslöste.

  • BMW x Louis Vuitton: Der Automobilhersteller BMW und die Luxuslederwarenmarke Louis Vuitton sind vielleicht nicht die offensichtlichste Paarung. Aber wenn man darüber nachdenkt, gibt es einige wichtige Gemeinsamkeiten. Betrachtet man die charakteristischen Koffer von Louis Vuitton, so sind beide in der Reisebranche tätig. Beide legen Wert auf Luxus. Und schließlich sind beide bekannte Traditionsmarken, die für ihre hohe Handwerkskunst bekannt sind. Gemeinsame Werte sind genau der Grund, warum eine temporäre Markenpartnerschaft so viel Sinn macht. Im Rahmen der Partnerschaft entwickelte BMW ein Sportwagenmodell namens BMW i8, während Louis Vuitton ein exklusives, vierteiliges Kofferset und Taschen entwarf, die perfekt in den Kofferraum des Autos passen. Der stolze Preis von 20.000 Dollar für das vierteilige Kofferset dürfte bei einem Fahrzeugpreis von 135.700 Dollar kaum ins Gewicht fallen.

  • LEGO x Star Wars: Diese langjährige Partnerschaft vereint das kreative Spielzeug von LEGO mit dem ikonischen Star-Wars-Universum. Die konsequente Investition in beliebte Lizenzen wie Star Wars soll laut Fachpresse der wichtigste Erfolgsfaktor für das gegen den Markt laufende Wachstum von LEGO sein.

  • Coca-Cola x McDonald's: Eine globale Partnerschaft, die Coca-Cola als den exklusiven Softdrink-Lieferanten in McDonald's Filialen weltweit etabliert hat, verstärkt die Markenbindung beider Unternehmen.

  • Oreo x Milka Auch im Süßwarenbereich sind Markenkooperationen weitverbreitet. So gibt eine Sorte der beliebten Milka Tafelschokolade mit Oreo-Geschmack und einen KitKat-Riegel mit Nescafé-Geschmack.

Diese Beispiele zeigen, wie durch kreative Partnerschaften neue Kundenerlebnisse geschaffen, Marken gestärkt und neue Märkte erschlossen werden können.

Spotify und Uber haben sich zusammengetan, um den Nutzern die Möglichkeit zu geben, während ihrer Uber-Fahrt aus eigenen Spotify-Wiedergabelisten Musik auszuwählen und so zum DJ ihrer Fahrt zu werden. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, das Kundenerlebnis zu verbessern, indem sie zwei sehr unterschiedliche Dienste mit dem gemeinsamen Ziel verbindet, mehr Kunden durch ein besseres Nutzererlebnis zu gewinnen. [Foto: Uber]

Eine von vielen Modekollaborationen, die hochwertiges Design zu erschwinglichen Preisen anbot und große Begeisterung bei den Konsumenten auslöste. [Foto: Balmain]

In meinem Beitrag »Was sind paradoxe Markenpersönlichkeiten? Und hilft das meiner Marke?« stelle ich weitere Beispiele für Kooperationen, die eingegangen wurden, um den kooperierenden Marken erwünschte Markenpersönlichkeitsmerkmale hinzuzufügen.

7. Abschluss und Ausblick

Zusammenfassung:
Dieser Blogbeitrag befasst sich mit der Definition, den Arten, Vorteilen, Herausforderungen und Schlüsselstrategien von Markenpartnerschaften. Es wird erläutert, dass Markenpartnerschaften auf der Zusammenarbeit von Marken zur Erreichung gemeinsamer Ziele basieren, wobei der Schwerpunkt auf der Nutzung von Synergien liegt. Die vorgestellten Partnerschaftsformen umfassen Co-Branding, Sponsoring, Content-Partnerschaften, Vertriebs- und Technologiekooperationen. Die Vorteile reichen von der Zielgruppenerweiterung über Kosteneinsparungen bis hin zur Innovationsförderung, während Herausforderungen wie Markenwertkonflikte und rechtliche Probleme bewältigt werden müssen. Effektive Kommunikation, klare vertragliche Vereinbarungen und die Ausrichtung der Markenwerte werden als Schlüsselstrategien für den Erfolg solcher Partnerschaften hervorgehoben.

Ausblick:
Die Zukunft von Markenpartnerschaften weist in Richtung Digitalisierung, Nachhaltigkeit und technologiebasierte Kooperationen. Digitale Plattformen werden den Aufbau und das Management von Partnerschaften erleichtern, während die Nachfrage nach umweltfreundlichen Praktiken Partnerschaften mit Nachhaltigkeitsfokus fördern wird. Technologische Innovationen werden ebenfalls eine Schlüsselrolle spielen, wenn Marken zusammenarbeiten, um fortschrittliche Lösungen zu entwickeln. Diese Trends spiegeln die sich verändernden Verbrauchererwartungen und den globalen Marktdruck wider, wodurch Markenpartnerschaften ein wichtiges Instrument für Wachstum und Differenzierung bleiben.

Hier eine Checkliste, mit deren Hilfe ihr prüfen könnt, ob eine vorgeschlagene Markenpartnerschaft tatsächlich sinnvoll und Erfolg versprechend sein kann. Durch Klick auf das Bild könnt ihr euch eine PDF-Version herunterladen. (Abbildung: BrandDoctor)

 

8. Was kannst du jetzt konkret tun?

  • Als Markenverantwortliche oder als Markenverantwortlicher solltest du zunächst eine gründliche Analyse deiner eigenen Marke durchführen, um festzustellen, welche Imagekomponenten deiner Marke eventuell fehlen oder welche zusätzlichen Zielgruppensegmente für deine Marke attraktiv sein könnten.

  • Wenn du dann grundsätzliches Potenzial und Chancen in einer Markenpartnerschaft für deine Marke siehst, solltest du eine erste Analyse potenzieller Partner durchführen, um die Kompatibilität der Markenwerte, Zielgruppen und strategischen Ziele zu bewerten. Es ist wichtig, die eigenen Stärken und Schwächen sowie die Marktpositionierung und mögliche Synergiepotenziale zu kennen.

  • Auch eine sorgfältige Markt- und Wettbewerbsanalyse kann Aufschluss darüber geben, ob eine Markenpartnerschaft sinnvoll ist und welche Art der Partnerschaft den größten Nutzen verspricht.

Der BrandDoctor unterstützt dich gerne dabei, herauszufinden, welche erstrebenswerten Persönlichkeitsmerkmale deiner Brand fehlen, zu prüfen, ob eine Markenpartnerschaft für deine Marke sinnvoll ist und hilft dir beim Matchmaking und bei der Umsetzung der oben skizzierten Schlüsselstrategien für eine erfolgreiche Partnerschaft.


Der BrandDoctor hilft bei wichtigen Markenentscheidungen mit Tragweite.
Als BrandDoctor helfe ich Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen dabei, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. Mit innovativen Tools unterstütze ich sie, das wichtige strategische Fundament dafür zu legen, mit ihren Marken nachhaltig erfolgreich am Markt zu agieren.

Über den Autor: Andreas Wiehrdt entwickelt und revitalisiert Marken seit über 20 Jahren. Allein, als Markenstrategieberater oder im Team mit erfahrenen Spezialisten aus seinem Kompetenznetzwerk.


Wie ich’s mit dem Gendern halte:
Im Interesse einer besseren Lesbarkeit und aus Respekt vor unserer schönen deutschen Sprache habe ich mich dazu entschlossen, in der Regel das generische Maskulinum verwendet. Die Texte beziehen sich aber immer auf Angehörige aller Geschlechter.

Andreas Wiehrdt

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