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Wäre doch gelacht: So bringst du deine Marke mit Humor zum Erfolg.

Autor: Andreas Wiehrdt
München, den 13.09.2024
Titelbild: DALL-E

Kann eine lustige Marke wirklich erfolgreich sein? Oder wird sie am Ende doch nicht ernst genommen? Wer investiert schließlich sein Geld in einen Clown? Klar, wir haben gelacht, aber kaufen werden wir doch von einer seriösen Marke – oder?

Das sind die Gedanken und Bedenken, die mir oft entgegenschlagen, wenn ich vorschlage, eine Marke humorvoller und witziger zu gestalten. Aber mal ehrlich: Nicht jede Marke kann ein Held, Abenteurer, Magier, Weiser oder Mutter Teresa sein – die Archetypen, die in den meisten Köpfen als Ideal gelten. Marken, die Humor in ihrer DNA haben, besitzen jedoch einige klare Vorteile gegenüber den ernsteren, oft langweiligen Mitbewerbern: Humor schafft Aufmerksamkeit und Sympathie – wenn er richtig eingesetzt wird.

Denkt mal an den Autovermieter Sixt. Ihre Werbung mit Angela Merkel und der berühmten Cabriofrisur bleibt uns allen im Gedächtnis. Aber erinnert ihr euch an ein einziges Motiv von Europcar oder Avis? Eben. Humor sells. Erfolgreiche Marken wie IKEA, die Berliner Verkehrsbetriebe, True Fruits und Flensburger machen es vor. Humor kann ein mächtiges Werkzeug sein, Emotionen zu wecken, Aufmerksamkeit zu gewinnen, Sympathien zu stiften und eine tiefere Bindung zur Zielgruppe aufzubauen.

Aber Achtung: Eine humorvolle, witzige Markenpersönlichkeit ist nicht die universelle Lösung für alle Marken und Märkte. Dennoch behaupte ich, dass der Markt noch viel mehr lustige Marken vertragen könnte.

In diesem Beitrag möchte ich euch zeigen, dass Humor vielleicht auch für eure Marke ein spannender und vielversprechender Weg sein könnte, um zu wachsen und neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Ich werde euch die Chancen einer humorvollen Markenpersönlichkeit aufzeigen, aber auch die Herausforderungen beleuchten, die damit einhergehen. Außerdem erfahrt ihr, für welche Marken und Märkte Humor eine gute Strategie sein kann – und für welche eher nicht. Und natürlich gibt's ein paar Tipps, wie ihr eure Marke erfolgreich als humorvoll positioniert und Best Cases zum Lernen.

Inhalte:

1. Chancen und Vorteile einer humorvollen Markenstrategie.

2. Risiken und Herausforderungen einer humorvollen Markenstrategie.

3. Was bedeutet es, eine humorvolle Marke zu sein?

4. Erfolgreiche Beispiele humorvoller Marken.

5. Best Practices: Wie man eine Marke erfolgreich als humorvoll positioniert.

6. Zusammengefasst:

7. Ist Humor das fehlende Puzzleteil für deine Marke?

8. Fachbücher zum Einlesen in das Thema.


Hallo, ich bin der BrandDoctor und helfe Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. In diesem Blog für Markenverantwortliche und -entscheider schreibe ich regelmäßig über interessante Themen rund um Marke und Markenstrategie.


1. Chancen und Vorteile einer humorvollen Markenstrategie

Eine humorvolle Markenstrategie kann für deine Marke wahre Wunder wirken – vorausgesetzt, sie passt zu deiner Marke und wird richtig eingesetzt. Hier sind einige der Chancen und Vorteile, die Humor dir bringen kann:

Aufmerksamkeit und Wiedererkennungswert

Humor ist immer ein Hingucker. In einer Welt voller überflüssiger und nerviger Werbebotschaften sticht eine witzige, unerwartete Kampagne sofort heraus. Menschen merken sich humorvolle Inhalte viel besser, und das sorgt dafür, dass deine Marke im Gedächtnis bleibt – und das ist schließlich das Ziel.

Emotionale Verbindung

Mit Humor kannst du eine tiefere emotionale Verbindung zu deiner Zielgruppe aufbauen. Wer lacht, fühlt sich gut – und diese positiven Gefühle werden direkt mit deiner Marke verknüpft. Das schafft Sympathie und Loyalität, was dir auf lange Sicht treue Kundinnen und Kunden einbringen kann.

Virales Potenzial

Lustige Inhalte haben eine hohe Chance, viral zu gehen. Menschen teilen gerne, was sie zum Lachen bringt. Wenn du es schaffst, dass deine Marke in den sozialen Medien die Runde macht, bekommst du organische Reichweite und kostenlose Werbung – besser geht’s nicht.

Differenzierung im Markt

In vielen Branchen sind die meisten Marken eher ernst und formal. Wenn du Humor clever einsetzt, hebt sich deine Marke deutlich von den Mitbewerbern ab. Diese Differenzierung kann dir helfen, neue Zielgruppen anzusprechen und deine Position im Markt zu stärken.

Kundenbindung

Humor schafft nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch eine Art von Gemeinschaftsgefühl. Wenn du es schaffst, regelmäßig mit humorvollen Inhalten zu punkten, werden deine Kundinnen und Kunden sich auf deine nächste Kampagne freuen und eine starke Bindung zu deiner Marke aufbauen.


Kurz gesagt: Humor kann deine Marke von der Konkurrenz abheben, dir treue Fans bescheren und dafür sorgen, dass deine Botschaften nicht nur gehört, sondern auch geliebt werden. Natürlich solltest du dabei immer authentisch bleiben und den richtigen Ton treffen – aber wenn du das schaffst, sind die Vorteile einer humorvollen Markenstrategie nahezu unbegrenzt.


2. Risiken und Herausforderungen einer humorvollen Markenstrategie.

Eine humorvolle Markenstrategie klingt verlockend, oder? Aber sie bringt auch einige Risiken und Herausforderungen mit sich. Bevor du dich auf dieses Abenteuer einlässt, solltest du dir der potenziellen Stolpersteine bewusst sein:

Missverständnisse und kulturelle Unterschiede

Humor ist Geschmackssache und wird in verschiedenen Kulturen unterschiedlich verstanden. Was für die einen lustig ist, kann für andere schnell beleidigend oder unangemessen wirken. Wenn du den Humor deiner Marke nicht richtig dosierst, riskierst du Missverständnisse oder gar Shitstorms. Daher ist es wichtig, den Humor immer durch die Augen deiner Zielgruppe zu betrachten und sensibel mit kulturellen Unterschieden umzugehen.

Das Risiko, nicht ernst genommen zu werden

Es gibt immer die Gefahr, dass eine zu humorvolle Marke als weniger kompetent und vertrauenswürdig wahrgenommen wird, als seriösere Mitbewerber. Kundinnen und Kunden könnten sich fragen, ob du ihre Anliegen wirklich ernst nimmst, wenn deine Marke ständig Witze macht. Hier ist die Balance entscheidend: Humor ja, aber niemals auf Kosten der Professionalität.

Hohe Erwartungen und Kontinuität

Wenn du einmal damit beginnst, deine Marke humorvoll zu positionieren, erwarten deine Kundinnen und Kunden diese Art von Kommunikation ständig. Das kann auf Dauer anstrengend und herausfordernd sein, denn du musst kontinuierlich kreativ sein und den Humor aufrechterhalten. Das Risiko besteht darin, dass der Humor irgendwann abgenutzt wirkt oder dir und deinen Kreativen die Ideen ausgehen.

Schwierigkeiten bei ernsten Themen

Humor ist nicht immer angebracht, besonders wenn es um ernste Themen geht. Wenn du einmal als humorvolle Marke positioniert bist, kann es schwierig sein, in heiklen Situationen die richtige Tonalität zu treffen. Eine humorvolle Marke, die plötzlich ernst werden muss, läuft Gefahr, unglaubwürdig zu wirken.

Gefahr der Übertreibung

Ein weiteres Risiko besteht darin, es mit dem Humor zu übertreiben. Wenn der Witz zu sehr im Vordergrund steht und die eigentliche Markenbotschaft untergeht, verlierst du die Kontrolle über deine Kommunikation. Kundinnen und Kunden sollen lachen, aber sie sollen auch verstehen, wofür deine Marke steht und welchen Nutzen sie bietet.


Zusammengefasst: Eine humorvolle Markenstrategie kann dir viele Türen öffnen, aber sie erfordert Fingerspitzengefühl und ein tiefes Verständnis deiner Zielgruppe. Wenn du die Risiken kennst und die Herausforderungen meisterst, kann Humor ein mächtiges Werkzeug für deine Marke sein – aber es ist definitiv kein Selbstläufer.

Humorvolle Werbung wirkt, wenn sie zur Marke passt.

Eine Studie des Journal of Marketing aus dem Jahr 1993, die auch heute noch Gültigkeit hat, kommt zu dem Ergebnis, dass Humor in der Werbung eher die Erinnerung, die Bewertung und die Kaufabsicht steigert, wenn die humorvolle Botschaft mit den Werbezielen übereinstimmt, gut in diese Ziele integriert ist und als für die Produktkategorie geeignet angesehen wird. Unter diesen Umständen ist es wahrscheinlicher, dass humorvolle Werbung die Aufmerksamkeit des Publikums gewinnt, die Einprägsamkeit erhöht, den Verkaufswiderstand überwindet und die Überzeugungskraft der Botschaft steigert.

3. Was bedeutet es, eine humorvolle Marke zu sein?

Wenn du dich entscheidest, eine humorvolle Markenpersönlichkeit zu entwickeln, bedeutet das mehr, als nur ab und zu eine lustige Werbung zu schalten. Es geht darum, dass Humor tief in der DNA deiner Marke verankert ist – also ein grundlegender Bestandteil dessen wird, wie deine Marke denkt, spricht (Tonalität) und handelt.

Humor als Teil der Marken-DNA

Eine humorvolle Markenpersönlichkeit bedeutet, dass Humor in allen Aspekten deiner Marke spürbar ist. Das zeigt sich nicht nur in der Werbung, sondern in jeder Interaktion mit deiner Zielgruppe – sei es auf Social Media, in Kundenservice-Gesprächen, in Verpackungstexten und Gebrauchshinweisen und bei der Gestaltung deiner Produkte. Humor wird zur zentralen Ausdrucksform deiner Marke, die sich in einer konsistenten, authentischen und unverwechselbaren Tonalität widerspiegelt.

Mehr als nur Witze: Eine konstante und authentische Haltung

Humor ist kein Gimmick, sondern eine Haltung, die deine Marke dauerhaft prägt. Es geht darum, kontinuierlich eine humorvolle, aber gleichzeitig relevante und respektvolle Kommunikation zu pflegen. Diese Haltung sollte so natürlich wirken, dass sie wie von selbst aus der Persönlichkeit deiner Marke heraus entsteht. Nur wenn der Humor authentisch und ehrlich ist, wird er auch von deiner Zielgruppe positiv aufgenommen.

Warum der Humor zur Markenidentität und Zielgruppe passen muss

Der Humor deiner Marke muss zu deiner Markenidentität und deiner Zielgruppe passen – sonst wirkt er schnell unpassend oder sogar kontraproduktiv. Deine Markenidentität ist das Herzstück dessen, wofür du stehst. Wenn der Humor nicht im Einklang damit ist, wirkt er aufgesetzt und kann deine Glaubwürdigkeit untergraben.

Ebenso entscheidend ist es, den Humor auf die Werte und den Geschmack deiner Zielgruppe abzustimmen. Unterschiedliche Zielgruppen haben unterschiedliche Vorstellungen von Humor. Während eine junge, trendbewusste Zielgruppe vielleicht auf scharfsinnigen, ironischen Humor anspricht, könnte eine traditionellere Zielgruppe ihn als respektlos empfinden. Hier ist es wichtig, die feinen Nuancen zu verstehen und sicherzustellen, dass dein Humor die richtigen Emotionen anspricht.


Eine humorvolle Markenpersönlichkeit bedeutet, Humor als ständige, authentische Haltung in alle Bereiche deiner Marke zu integrieren. Das kann nur gelingen, wenn der Humor zur Identität deiner Marke passt und mit den Erwartungen und Werten deiner Zielgruppe übereinstimmt. Nur so kannst du sicherstellen, dass dein Humor deine Marke stärkt und die gewünschte Wirkung erzielt.

In meinem Beitrag »Emotionale Nähe zu euren Kunden und Differenzierung mit der Markenpersönlichkeit.« hier im Blog, beschreibe ich nicht nur, was wir unter einer Markenpersönlichkeit verstehen, sondern auch, wie ihr die einzigartige Persönlichkeit eurer Marke formuliert. Ein wichtiges Werkzeug hierbei ist das »Archetypenmodell«, dass euch eine gute Auswahl unterschiedlichster potenzieller Persönlichkeiten für eure Marke anbietet. Dort repräsentiert der Archetypus des »Narrs« eine Markenpersönlichkeit, die als lustig, respektlos, unabhängig, kreativ, kindisch, mutig, schelmisch und originell beschrieben ist.

4. Erfolgreiche Beispiele humorvoller Marken.

Hier sind ein paar Beispiele von Marken, die Humor erfolgreich in ihre Markenpersönlichkeit integriert haben:

1. Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Die BVG ist ein Paradebeispiel dafür, wie man eine eher alltägliche Dienstleistung – den öffentlichen Nahverkehr – mit Humor zu etwas Besonderem machen kann. Die BVG nutzt auf ihren Social-Media-Kanälen, in Werbekampagnen und sogar in Kundeninformationen eine Mischung aus Selbstironie, Sarkasmus und Berliner Schnauze. Hier der Link zum YouTube-Kanal der BVG mit vielen Spots aus der »Weil-wir-dich-lieben«-Kampagne.

Abbildungen: BVG

  • Humor in der Praxis: Die BVG nimmt sich oft selbst auf die Schippe, indem sie etwa ihre eigene Unpünktlichkeit thematisiert oder den oft nicht so glamourösen Alltag der Fahrgäste humorvoll darstellt. Ein Beispiel ist die inzwischen vielfach ausgezeichnete »Weil wir dich lieben«-Kampagne, die mit charmant-sarkastischen Sprüchen arbeitet.

  • Ergebnis: Diese Herangehensweise hat der BVG nicht nur eine immense Sympathie bei den Berlinerinnen und Berlinern eingebracht, sondern auch zahlreiche Preise für innovative Kommunikation. Die Marke ist trotz ihrer objektiv schlechten Leistung dadurch zu einem Kultobjekt geworden, das weit über den eigentlichen Nutzen hinaus positive Assoziationen weckt.


2. Sixt

Sixt ist bekannt dafür, die Grenzen des Marketings mit frechen, provokanten und witzigen Kampagnen auszuloten. Der Autovermieter nutzt humorvolle, oft tagesaktuelle Bezüge, um in seinen Anzeigen für Aufmerksamkeit zu sorgen.

Motive: Sixt

  • Humor in der Praxis: Sixt spielt regelmäßig mit bekannten Persönlichkeiten, aktuellen politischen Geschehnissen oder gesellschaftlichen Trends. Ein berühmtes Beispiel ist die Anzeige mit Angela Merkel, die mit einer »Cabrio-Frisur« gezeigt wird.

  • Ergebnis: Sixt gelingt es durch diese Art von Humor, nicht nur Aufmerksamkeit zu erregen, sondern auch als Marke innovativ und agil wahrgenommen zu werden. Die Kampagnen werden regelmäßig viral und sorgen dafür, dass Sixt als Marke im Gespräch bleibt.



3. True Fruits

True Fruits hat sich durch einen oft provokanten und grenzüberschreitenden Humor einen Namen gemacht. Die Marke spielt mit Doppeldeutigkeiten und tabubrechenden Themen, was sie zu einem der polarisierendsten Akteure im deutschen Lebensmittelmarkt macht.

Motive: True Fruits

  • Humor in der Praxis: True Fruits setzt auf humorvolle, oft anstößige Sprüche auf ihren Smoothie-Flaschen, die gezielt provozieren. Ein Beispiel ist die Flasche mit dem Spruch »Oralverzehr – Schneller kommst du nicht zum Samengenuss«. Diese Art von Humor spricht vor allem ein junges, urbanes Publikum an, das sich gerne über Konventionen hinwegsetzt.

  • Ergebnis: True Fruits hat sich durch diesen mutigen Einsatz von Humor eine starke Markenloyalität bei ihrer Zielgruppe erarbeitet, auch wenn sie gelegentlich wegen ihrer provokanten Art in die Kritik geraten. Es scheint so, dass sich die Marke inzwischen von dem zotigen Humor verabschiedet und inzwischen eher massentauglichere Motive bevorzugt. Die Marke bleibt jedoch im Gespräch und hebt sich klar von der Konkurrenz ab.




4. Flensburger Brauerei

Flensburger setzt auf eine Mischung aus norddeutschem »Charme« und trockenem Humor, um ihre Marke von anderen Biermarken abzuheben. Mit ihrer legendären »Plop«-Flasche und bodenständigen, witzigen Werbekampagnen hat sich Flensburger eine treue Fangemeinde aufgebaut. (Hier der Link zu den aktuellen Spots der Brauerei)

  • Humor in der Praxis: Flensburger nutzt humorvolle Spots und Anzeigen, die oft klischeehaft mit dem trockenem, stoischen, wortkargen, aber authentischen Charakter der Norddeutschen spielen. Unvergessen der Spot mit dem jungdynamischen, Düsseldorfer Cabriofahrer, der von den wortkargen Einheimischen auf den falschen Weg geschickt wird. Zwar ist der Humor in der Markenpersönlichkeit immer noch spürbar, die Werbekampagnen sind aber inzwischen deutlich zahnloser geworden.

  • Ergebnis: Diese humorvolle und zugleich heimatverbundene Kommunikation hat Flensburger zu einer der bekanntesten Biermarken Deutschlands gemacht, die sich klar mit ihrem Slogan »Plop dich ans Meer« von den oft standardisierten, »glamourösen« Bierwerbungen absetzt.



Diese Marken zeigen, wie unterschiedlich Humor in der Markenkommunikation eingesetzt werden kann – von sarkastisch und selbstironisch bis provokant und mutig. Jede dieser Marken hat ihren eigenen Stil entwickelt, der nicht nur Aufmerksamkeit erregt, sondern auch ihre Zielgruppe gezielt anspricht. Das Ergebnis: Sie heben sich erfolgreich von der Konkurrenz ab und bleiben dauerhaft im Gespräch.



5. Best Practices: Wie man eine Marke erfolgreich als humorvoll positioniert.

Wenn du deine Marke erfolgreich als humorvoll positionieren möchtest, gibt es ein paar wichtige Schritte und Überlegungen, die du beachten solltest. Humor kann ein mächtiges Werkzeug sein, aber er muss gut durchdacht und sorgfältig umgesetzt werden. Hier sind einige Best Practices:

5.1. Kenne deine Zielgruppe

Der erste und vielleicht wichtigste Schritt: Verstehe deine Zielgruppe genau. Nicht jeder Humor kommt bei jeder Person gut an. Was für die eine Gruppe witzig ist, kann für eine andere unangebracht oder verwirrend sein.

  • Best Practice: Führe eine genaue Zielgruppenanalyse durch. Lerne die Werte, Interessen und den bevorzugten Kommunikationsstil deiner Kundinnen und Kunden kennen. Überlege, welche Art von Humor bei ihnen Anklang findet – von trockenem Sarkasmus bis hin zu verspielter Leichtigkeit.

5.2. Authentizität ist der Schlüssel

Humor muss zu deiner Marke passen. Wenn du plötzlich auf lustig machst, obwohl deine Marke bisher eher seriös aufgetreten ist, wirkt das unglaubwürdig und kann deine Botschaft verwässern.

  • Best Practice: Überprüfe, ob Humor wirklich zu deiner Markenidentität passt. Wenn deine Marke für Vertrauen und Zuverlässigkeit steht, sollte der Humor subtil und niemals auf Kosten dieser Werte gehen. Die humorvolle Kommunikation sollte natürlich wirken und mit den Grundwerten deiner Marke harmonieren.

5.3. Entwickle eine konsistente Tonalität

Einmal humorvoll, immer humorvoll – zumindest in den Augen deiner Zielgruppe. Wenn du dich für eine humorvolle Markenpersönlichkeit entscheidest, sollte sich dieser Stil in allen Kommunikationskanälen widerspiegeln.

  • Best Practice: Erstelle ein Tonalitäts- und Stil-Guide, der festlegt, wie Humor in der Kommunikation verwendet wird. Das hilft dir, einen konsistenten Markenauftritt zu gewährleisten – egal ob in Social Media, E-Mail-Marketing oder bei Kundenanfragen.

5.4. Nutze kulturellen Kontext mit Bedacht

Humor lebt oft von Anspielungen auf aktuelle Ereignisse oder kulturelle Trends. Das kann sehr wirkungsvoll sein, birgt aber auch Risiken, wenn der Kontext nicht richtig verstanden wird.

  • Best Practice: Beziehe kulturelle Referenzen nur dann ein, wenn du sicher bist, dass sie von deiner Zielgruppe verstanden und geschätzt werden. Achte darauf, keine Tabus zu brechen oder unbeabsichtigt zu provozieren. Aktuelle Ereignisse und gesellschaftliche Stimmungen solltest du immer im Blick behalten, um Fettnäpfchen zu vermeiden.

5.5. Teste deine Ideen

Bevor du humorvolle Kampagnen groß ausrollst, teste sie. Ein Witz, der in einem Meeting gut ankommt, könnte in der Realität weniger gut funktionieren.

  • Best Practice: Verwende A/B-Tests oder Fokusgruppen, um zu sehen, wie deine humorvolle Kommunikation ankommt. Sammle Feedback und sei bereit, Anpassungen vorzunehmen, wenn der Humor nicht wie gewünscht wirkt.

5.6. Sei kreativ, aber nicht um jeden Preis

Humor bietet viel Raum für Kreativität, aber er darf nicht die eigentliche Markenbotschaft überlagern. Deine Hauptbotschaft muss immer klar und verständlich bleiben.

  • Best Practice: Entwickle Kampagnen, bei denen der Humor die Marke unterstützt, anstatt sie zu überdecken. Ein guter Ansatz ist es, mit überraschenden Wendungen oder Wortspielen zu arbeiten, die deine Kernbotschaft unterstreichen, anstatt sie zu verdrängen.

5.7. Lerne aus den Best Cases.

Schau dir erfolgreiche Beispiele an, die zeigen, wie man Humor in der Markenkommunikation clever einsetzen kann. Marken wie die BVG, Sixt oder True Fruits haben den Dreh raus und bieten wertvolle Lektionen.

  • Best Practice: Analysiere die Strategien dieser Marken und überlege, was du daraus für deine eigene Marke übernehmen kannst. Welche Elemente lassen sich an deine Marke anpassen? Welche Fehler haben andere gemacht, aus denen du lernen kannst?


Humor kann deine Marke unverwechselbar machen und dir dabei helfen, eine tiefere Verbindung zu deiner Zielgruppe aufzubauen. Aber um erfolgreich zu sein, muss Humor authentisch, gut durchdacht und konsistent sein. Denke an deine Zielgruppe, achte auf kulturellen Kontext und behalte immer im Blick, dass deine Markenbotschaft nicht untergeht. Wenn du diese Punkte beachtest, steht einer erfolgreichen, humorvollen Markenpersönlichkeit nichts im Weg!



6. Zusammengefasst:

Eine humorvolle Markenstrategie kann große Vorteile bieten, indem sie Aufmerksamkeit, Sympathie und Wiedererkennungswert schafft. Beispiele wie BVG, Sixt, True Fruits und Flensburger zeigen, wie Humor erfolgreich eingesetzt werden kann, um sich von der Konkurrenz abzuheben und eine tiefere Bindung zur Zielgruppe aufzubauen. Allerdings birgt Humor auch Risiken, etwa Missverständnisse und die Gefahr, nicht mehr ernst genommen zu werden. Um Humor erfolgreich in die Marken-DNA zu integrieren, muss er authentisch zur Markenidentität passen und sorgfältig auf die Zielgruppe abgestimmt sein. Kontinuität und kulturelle Sensibilität sind entscheidend, damit der Humor nicht nach hinten losgeht. Wer diese Herausforderungen meistert, kann seine Marke erfolgreich und nachhaltig humorvoll positionieren.


7. Ist Humor das fehlende Puzzleteil für deine Marke?

Bevor du loslegst, frag dich: Könnte Humor für deine Marke der richtige Weg sein? Überlege, wie Humor deine Markenpersönlichkeit stärken, deine Botschaft schärfen und deine Zielgruppe begeistern könnte. Aber sei dir auch der Herausforderungen bewusst – nicht jede Marke und nicht jede Zielgruppe reagiert gleich auf Humor.

Wenn du das Potenzial von Humor für deine Marke erkennst, stehe ich dir gerne zur Seite. Ob du gerade erst darüber nachdenkst, deine Marke humorvoller zu gestalten, oder ob du schon konkrete Ideen hast – ich helfe dir dabei, eine humorvolle Strategie zu entwickeln, die wirklich passt. Gemeinsam finden wir heraus, wie du deine Marke authentisch und erfolgreich als humorvoll positionierst.

Lass uns den nächsten Schritt gehen und herausfinden, ob Humor das fehlende Puzzleteil für deine Markenstrategie sein könnte! Kontaktiere mich gerne für eine persönliche Beratung – ich freue mich darauf, mit dir kreativ zu werden.



8. Fachbücher zum Einlesen in das Thema.

Ja, es gibt einige Fachbücher, die sich mit dem Thema Humor in der Werbung und humorvollen Marken beschäftigen. Hier sind einige empfehlenswerte Titel:

Abbildungen: Amazon.

»Humor in Advertising« von Charles S. Gulas und Marc G. Weinberger

Dieses Buch untersucht, wie und warum Humor in der Werbung funktioniert. Es bietet eine umfassende Analyse der Wirkmechanismen von Humor und zeigt, wie Marken Humor effektiv einsetzen können, um ihre Botschaften zu vermitteln.

»Use of Humor in Modern Advertising« von Aneta Djambaska

Das Buch von Aneta Djambaska bietet Marketingprofis wertvolle Einblicke in die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Humor in der modernen Werbung, basierend auf aktuellen Fallstudien und Forschungsergebnissen. Es zeigt praxisnah, wie Humor strategisch eingesetzt werden kann, um Markenbotschaften effektiver zu gestalten und die Zielgruppenbindung zu stärken.

»Humor in der Werbung: Praxis, Chancen und Risiken« von Irka Schneider

Irka Schneiders Buch bietet Marketingprofis wertvolle Einblicke in die strategische Nutzung von Humor, indem es praxisnahe Tipps und fundierte Analysen zu den Vorteilen und Herausforderungen humorvoller Werbung liefert. Es hilft dabei, die Balance zwischen kreativer Freiheit und zielgerichtetem Marketing zu finden, um humorvolle Kampagnen erfolgreich zu gestalten.

Falls ihr jetzt überlegt, ob eine humorvollere Persönlichkeit eure Marke weiter voranbringen könnte oder Unterstützung dabei benötigt, eine humorvolle Markenpersönlichkeit zu entwickeln und im Markt konsequent umzusetzen, meldet euch gerne bei mir. Mit meinem eintägigen Markenpersönlichkeits-Workshop legen wir gemeinsam die Grundlage für eure neue humorvolle Markenpersönlichkeit.


Der BrandDoctor hilft bei wichtigen Markenentscheidungen mit Tragweite.
Als BrandDoctor helfe ich Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen dabei, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. Mit innovativen Tools unterstütze ich sie, das wichtige strategische Fundament dafür zu legen, mit ihren Marken nachhaltig erfolgreich am Markt zu agieren.

Über den Autor: Andreas Wiehrdt entwickelt und revitalisiert Marken seit über 20 Jahren. Allein, als Markenstrategieberater oder im Team mit erfahrenen Spezialisten aus seinem Kompetenznetzwerk.


Wie ich’s mit dem Gendern halte:

Im Interesse einer besseren Lesbarkeit und aus Respekt vor unserer schönen deutschen Sprache habe ich mich dazu entschlossen, in der Regel das generische Maskulinum verwendet. Die Texte beziehen sich aber immer auf Angehörige aller Geschlechter.