Revolutioniere Deine Meetings: die Kraft der Check-in-Methode
Autor: Andreas Wiehrdt
München, den 24.06.2024
Titelbild: DALL-E
Kennt ihr das: Ihr kommt gehetzt ins Meeting (egal ob virtuelle oder in Präsenz) und kommt gleich auf den Punkt. 30 Minuten später seid ihr wieder raus und habt so ein ungutes Gefühl. Zwar haben alle irgendwie genickt, aber so richtig begeistern konntet ihr niemanden von euren Vorschlägen. Eine Teilnehmerin saß einfach da, mit verschränkten Armen und hat sich gar nicht beteiligt. Ein anderer Teilnehmer wirkte irgendwie geistesabwesend. 15 Minuten später ein E-Mail von den »verschränkten Armen« mit der Bitte um ein One-on-One. Mist! Was hatte ich falsch gemacht?
Kurze Rückblende: Ich, vor ein paar Jahren, beim Kennenlerngespräch bei einer renommierten Agentur, die mich für ein paar Projekte als Unterstützung buchen wollten. Sitze den beiden GFs gegenüber und setze an, mich vorzustellen. Da kommt ein lang gezogenes »Haaaalt«, gefolgt von »Jetzt checken wir erst einmal ein.«. Mein ganzes Gesicht, ein einziges Fragezeichen.
Zurück im Heute: Die Check-in-Methode, die eigentlich auch Check-out-Methode heißen müsste, ist bei mir zur wertvollen Routine in vielen Meetings geworden. Sie hilft mir und den anderen Meeting-Teilnehmern dabei, mit voller Aufmerksamkeit im Meeting anzukommen und alle potenziellen Ablenkungen zumindest für die Dauer des Meetings beiseitezuschieben.
Deswegen möchte ich heute einmal nicht über Markenstrategiethemen schreiben, sondern euch die Check-in-Methode vorstellen, in der Hoffnung damit auch eure Meetings in der Zukunft produktiver zu gestalten und den Output zu erhöhen.
1. Einleitung:
Meetings sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Teamarbeit, aber oft fehlt es ihnen an Fokus, Struktur und Effektivität. Menschliche Kommunikation leidet immer auch unter Missverständnissen. Meeting-Teilnehmer kommen häufig mit einer eigenen für andere nicht erkennbaren Agenda oder bringen unausgesprochene Sorgen, Ängste oder andere Emotionen ins Meeting mit, die sie ablenken oder abwesend erscheinen lassen. Ein »Werkzeug«, das helfen kann, Meetings produktiver und menschlicher zu gestalten, ist die kombinierte Check-in- und Check-out-Methode. Diese Praktiken fördern die Kommunikation, das Engagement, den Fokus und die Klarheit in Meetings. Hier folgt ein Überblick über beide komplementäre Methoden, wie sie funktionieren und wie ihr sie effektiv umsetzt, um produktivere Meetings mit besseren Ergebnissen zu haben.
Hallo, ich bin der BrandDoctor und helfe Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. In diesem Blog für Markenverantwortliche und -entscheider schreibe ich regelmäßig über interessante Themen rund um Marke und Markenstrategie.
2. Was du hier in diesem Beitrag lesen kannst:
In diesem Beitrag geht es mir darum, euch mit der Check-in- und Check-out-Methode vertraut zu machen, um Meetings effektiver und angenehmer zu gestalten. Ich teile hier meine persönlichen Erfahrungen mit der Check-in-Methode und erkläre euch die Vorteile und den Nutzen des Check-ins und des Check-outs. Natürlich findest du hier detaillierte Anleitungen und praktische Tipps zur Umsetzung der Check-in- und Check-out-Methoden in deinen Meetings, inklusive Beispielfragen. Und natürlich gehe ich auch auf die wichtigsten Herausforderungen und Barrieren gegenüber der Methode ein und gebe euch hilfreiche Tipps, wie ihr diesen entgegnet. Abschließend nenne ich euch weiterführende Ressourcen, falls ihr euch vertiefend mit dem Thema beschäftigen möchtet. Als Bonus bekommt ihr von mir mein Cheat-Sheet für die Check-in- und Check-out-Methode für eure Meetings als PDF zum Download
Inhalte:
Einleitung.
Was du hier in diesem Beitrag lesen kannst.
Was ist die Check-in-Methode?
Wie funktioniert die Check-in-Methode?
Was ist die Check-out-Methode?
Wie funktioniert die Check-out-Methode?
Die Nutzen der Check-in- und Check-out-Methode.
Die wichtigsten Herausforderungen bei der Einführung und Umsetzung der Check-in- und Check-out-Methode.
Praktische Tipps für Moderatorinnen und Moderatoren zur erfolgreichen Umsetzung der Check-in- und Check-out-Methode.
Fazit.
Einige bekannte Unternehmen, die die Check-in- und Check-out-Methode erfolgreich nutzen.
Warum du die Check-in- und Check-out-Methode in deinen nächsten Meetings ausprobieren solltest.
Einige Quellen für alle, die noch mehr über die Check-in-Methode erfahren möchten.
3. Was ist die Check-in-Methode?
Um es gleich vorwegzunehmen: Zur Check-in-Methode gehört natürlich auch eine komplementäre Check-out-Methode, die zusätzlich dazu beiträgt, Reflexion und Klarheit der Arbeitsaufträge zu stärken.
Die Check-in-Methode ist eine effektive Vorgehensweise, die zu Beginn eines Meetings eingesetzt wird; die Check-out-Methode dann am Ende. Sie zielt darauf ab, alle Teilnehmenden präsent und fokussiert zu machen, indem sie ihre ins Meeting mitgebrachten Gedanken, Gefühle und Stimmungen teilen.
Diese Methode hat ihren Ursprung in der systemischen Beratung und Gruppendynamik und wurde durch systemisches Coaching und Organisationsentwicklung populär.
4. Wie funktioniert die Check-in-Methode?
Gleich zu Beginn des Meetings stellt die Moderatorin oder der Moderator eine einleitende Frage, wie zum Beispiel »Mit welchen Gedanken und Gefühlen kommt ihr heute in dieses Meeting?«. Die Frage wird dann von jeder und jedem Teilnehmenden so kurz wie möglich reihum beantwortet; so kurz und knapp wie möglich, aber so aussagekräftig wie nötig. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer hat ungefähr ein, zwei Minuten Zeit für seine Antwort. Sie oder er darf nicht unterbrochen werden. Die Moderatorin oder der Moderator dürfen nach Endes der Schilderung Verständnisfragen stellen oder die Antwort mit eigenen Worten zusammenfassen (paraphrasieren), um sicherzustellen, alles richtig verstanden zu haben.
Wird die Methode zum ersten Mal angewendet oder sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei, die die Methode bislang nicht kennen oder angewendet haben, sollte die Moderatorin oder der Moderator die Regeln und die Nutzen der Methode kurz erläutern.
Wichtig ist, die Zeit für das Check-in (ein bis zwei Minuten pro Teilnehmenden) in die Agenda des Meetings fest einzuplanen.
Hier sind einige Beispiele für Fragen, die ein Check-in bei einem Meeting einleiten können:
»Wie fühlst du dich heute?«
»Was beschäftigt dich gerade?«
»Bedrückt dich irgendetwas im Hinblick auf dieses Meeting?«
»Gibt es etwas, das du vor dem Meeting teilen möchtest?«
»Was ist dein wichtigstes Ziel für dieses Meeting?«
»Gibt es etwas, das du unbedingt ansprechen möchtest?«
»Was ist heute für dieses Meeting deine Hauptpriorität?«
»Mit welchem Gefühl kommst du ins Meeting?«
»Welche Gedanken gehen dir gerade durch den Kopf?«
»Wie ist deine Stimmung heute?«
»Gab es seit unserem letzten Meeting Herausforderungen, die du teilen möchtest?«
»Wie fühlst du dich in Bezug auf unser Team hier heute?«
»Welchen Hashtag würdet ihr eurem Tag bisher geben?«
»Gibt es etwas, das du heute im Team besonders schätzt?«
»Wie können wir dir heute am besten helfen?«
»Was hat dich im letzten Meeting inspiriert?«
»Hast du eine neue Idee oder Perspektive, die du teilen möchtest?«
»Gibt es etwas, das dir in den letzten Tagen besonders aufgefallen ist?«
»Gibt es etwas Persönliches, das du teilen möchtest?«
»Wie war dein Wochenende?«
»Hast du etwas Interessantes außerhalb der Arbeit erlebt?«
Diese Fragen sollen helfen, die Teilnehmenden zu ermutigen, offen und ehrlich zu sein, was zu einer besseren Kommunikation und einem produktiveren Meeting führt. Es kann hilfreich sein, diese Fragen auf eine Seite auszudrucken, zu laminieren und in den Meeting-Raum zu legen, damit sich die Teilnehmer auf das Check-in vorbereiten können.
5. Was ist die Check-out-Methode?
Die Check-out-Methode wird am Ende eines Meetings verwendet, um Reflexion und Klarheit zu fördern. Teilnehmende teilen ihre Gedanken und Gefühle über das Meeting und identifizieren offene Punkte oder wichtige nächste Schritte.
6. Wie funktioniert die Check-out-Methode?
Nachdem die Agenda des Meetings inhaltlich vollständig abgearbeitet wurde, stellt die Moderatorin oder der Moderator die Check-out-Abschlussfrage, wie zum Beispiel »Mit welchen Gefühlen gehst du jetzt aus diesem Meeting?«.
Die Frage wird dann von jeder und jedem Teilnehmenden so kurz wie möglich reihum beantwortet; so kurz und knapp wie möglich, aber so aussagekräftig wie nötig. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer hat ungefähr ein, zwei Minuten Zeit für seine Antwort. Sie oder er darf nicht unterbrochen werden. Die Moderatorin oder der Moderator dürfen nach Endes der Schilderung Verständnisfragen stellen oder die Antwort mit eigenen Worten zusammenfassen (paraphrasieren), um sicherzustellen, alles richtig verstanden zu haben.
Die Check-out-Frage ist die letzte Chance für die Teilnehmenden, ihre Gefühle über die Ergebnisse oder den Verlauf des Meetings mitzuteilen, egal ob positiv oder negativ. Die Check-out-Methode stellt sicher, dass potenzielle Enttäuschungen, Verärgerungen, Optimierungsvorschläge, Learnings, Erfolgserlebnisse und Fortschritte mit allen geteilt und später adressiert werden können.
Weitere Check-out-Fragen könnten sein:
»Was ist das wichtigste, das du aus diesem Meeting mitnimmst?«
»Welche Erkenntnisse hast du heute gewonnen?«
»Was hat dir an diesem Meeting am besten gefallen?«
»Mit welchen Gefühlen verlässt du jetzt das Meeting?«
»Gibt es etwas, das dich nach dem Meeting noch beschäftigen wird?
»Was hat dich heute in diesem Meeting besonders bewegt oder beeindruckt?"«
»Welche Aufgaben oder nächsten Schritte nimmst du aus diesem Meeting mit?«
»Gibt es etwas, das wir vor dem nächsten Meeting klären sollten?«
»Gibt es noch offene Fragen oder Anliegen, die wir später besprechen sollten?«
»Hast du noch Vorschläge oder Anmerkungen für das nächste Meeting?«
»Gibt es Themen, die wir beim nächsten Mal aufgreifen sollten?«
»Wie fandest du den Ablauf und die Struktur des Meetings?«
»Was können wir beim nächsten Mal besser machen?«
»Welche Learnings können wir aus dem heutigen Meeting für künftige Meetings mitnehmen?«
»Welche Aspekte des Meetings haben besonders gut funktioniert?«
Diese Fragen helfen den Teilnehmenden, ihre Gedanken und Gefühle zu reflektieren und klare, strukturierte Rückmeldungen zu geben, was künftige Meetings insgesamt produktiver und angenehmer macht.
7. Die Nutzen der Check-in- und Check-out-Methode:
Die Check-in- und Check-out-Methoden bieten mehrere wichtige Vorteile, die sowohl die Effizienz als auch die Qualität von Meetings verbessern. Hier sind die wichtigsten Nutzen beider Methoden:
Nutzen der Check-in-Methode:
Verbesserte Kommunikation: Die Check-in-Methode fördert einen offenen Austausch von Gedanken und Gefühlen und hilft, Missverständnisse zu vermeiden, indem die Teilnehmenden von Anfang an ihre Stimmungslage, Erwartungen und eventuelle Bedenken teilen.
Erhöhte Fokussierung: Die Check-in-Methode hilft den Teilnehmenden, sich mental auf das Meeting einzustellen und reduziert Ablenkungen, da persönliche Anliegen vor dem Beginn des eigentlichen Meetings angesprochen werden.
Verstärktes Engagement: Alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit, von Anfang an aktiv teilzunehmen. Die Check-in-Methode schafft eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung.
Stärkung des Teamgefühls: Die Check-in-Methode fördert ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und des gegenseitigen Verständnisses im Team. Sie erhöht die emotionale Verbundenheit und das Vertrauen innerhalb der Gruppe.
Nutzen der Check-out-Methode:
Reflexion und Klarheit: Die Check-out-Methode ermöglicht den Teilnehmenden, das Meeting zu reflektieren und die wichtigsten Erkenntnisse zu identifizieren. Sie hilft, Klarheit über die nächsten Schritte und Verantwortlichkeiten zu gewinnen.
Verbesserte Nachverfolgung: Die Check-out-Methode identifiziert offene Fragen und Punkte, die weiterverfolgt werden müssen. Sie stellt sicher, dass alle wichtigen Themen angesprochen und keine wichtigen Punkte übersehen werden.
Positive Abschlussnote: Die Check-out-Methode bietet einen strukturierten und positiven Abschluss des Meetings und reduziert das Gefühl von Unvollständigkeit oder Frustration am Ende eines Meetings.
Kontinuierliche Verbesserung: Die Check-out-Methode ermöglicht Feedback zur Meetingstruktur und -durchführung, was zu kontinuierlichen Verbesserungen führen kann. Sie bietet eine Gelegenheit zur Anpassung und Optimierung zukünftiger Meetings.
Erhöhtes Verantwortungsbewusstsein: Die Check-out-Methode fördert die Verantwortlichkeit der Teilnehmenden für ihre Aufgaben und Beiträge. Sie klärt die nächsten Schritte und wer für welche Aufgaben zuständig ist.
Gemeinsame Nutzen der Check-in- und Check-out-Methoden
Strukturierte Meetings: Beide Methoden bieten eine klare Struktur, die das Meeting kohärent und zielgerichtet macht. Sie schaffen eine feste Routine, die den Ablauf von Meetings verbessert.
Verbesserte Teamdynamik: Beide Methoden fördern eine Kultur der Offenheit und des gegenseitigen Respekts. Sie stärken das Teamgefühl und verbessern die Zusammenarbeit.
Höhere Meetingeffizienz: Beide Methoden reduzieren Zeitverschwendung durch klare Fokussierung und Struktur. Sie steigern die Produktivität und Effektivität der Meetings.
Durch die Implementierung der Check-in- und Check-out-Methoden können Meetings nicht nur effizienter, sondern auch menschlicher und kollaborativer gestaltet werden, was letztlich zu besseren Ergebnissen und einer stärkeren Teamkohäsion führt.
Das Cheat-Sheet (Spickzettel) für die Check-in- und Check-out-Methode kannst du als Moderator gerne für deine Meetings nutzen. Es fasst alle wichtigen Informationen für die Teilnehmenden zusammen. Ich habe immer laminierte Exemplare dabei, die ich im Meeting-Raum auslege. Mit Klick auf das Bild startet der Download eines PDFs. (Abbildung: BrandDoctor)
8. Die wichtigsten Herausforderungen bei der Einführung und Umsetzung der Check-in- und Check-out-Methode:
Die Einführung und Umsetzung der Check-in- und Check-out-Methode in Meetings kann verschiedene Herausforderungen mit sich bringen. Hier sind einige der häufigsten Herausforderungen und wie man ihnen begegnen kann:
Herausforderungen bei der Einführung der Check-in-Methode
Skepsis und Widerstand:
Herausforderung: Einige Teammitglieder oder Stakeholder könnten skeptisch sein oder Widerstand zeigen, weil sie den Nutzen nicht erkennen oder die Methode als unnötig empfinden.
Lösung: Kläre den Nutzen der Methode und zeige konkrete Beispiele, wie sie die Kommunikation und Effizienz verbessert. Beginne mit kurzen Check-ins, um die Akzeptanz zu erhöhen.
Zeitmanagement:
Herausforderung: Der Check-in kann als Zeitverschwendung empfunden werden, besonders in engen Zeitplänen.
Lösung: Setze klare Zeitrahmen für den Check-in (z.B. maximal 1 bis 2 Minuten pro Teilnehmenden) und halte diese konsequent ein. Betone, dass ein gut durchgeführter Check-in langfristig Zeit sparen kann, indem er die Effizienz des gesamten Meetings verbessert.
Ungewohnte Offenheit:
Herausforderung: Mitarbeitende könnten sich unwohl fühlen, persönliche Gedanken und Gefühle zu teilen.
Lösung: Schaffe eine vertrauensvolle Atmosphäre und ermögliche den Teilnehmenden, sich nach und nach zu öffnen. Moderiere den Prozess einfühlsam und respektiere die Grenzen der Teilnehmenden.
Herausforderungen bei der Einführung der Check-out-Methode
Mangel an Reflexion:
Herausforderung: Einige Teammitglieder könnten Schwierigkeiten haben, spontan Feedback oder Reflexionen zu formulieren.
Lösung: Stelle spezifische und klare Fragen, die die Reflexion erleichtern. Gib den Teilnehmenden gegebenenfalls etwas Zeit, um ihre Gedanken zu sammeln.
Zeitdruck am Ende des Meetings:
Herausforderung: Am Ende des Meetings ist oft wenig Zeit übrig, um einen ausführlichen Check-out durchzuführen.
Lösung: Plane den Check-out fest in die Meeting-Agenda ein und sorge dafür, dass genug Zeit dafür bleibt. Kommuniziere die Wichtigkeit des Check-outs für den Gesamterfolg des Meetings.
Herausforderungen bei der kontinuierlichen Umsetzung
Konsistenz und Disziplin:
Herausforderung: Es kann schwierig sein, die Methode konsequent in jedem Meeting umzusetzen.
Lösung: Mache die Check-in- und Check-out-Methoden zu festen Bestandteilen der Meeting-Agenda. Ernenne einen Verantwortlichen für die Einhaltung dieser Routinen.
Anpassung an verschiedene Team-Dynamiken:
Herausforderung: Unterschiedliche Teams haben unterschiedliche Dynamiken, was die Anwendung der Methode variieren kann.
Lösung: Sei flexibel und passe die Methode an die spezifischen Bedürfnisse und Kulturen der Teams an. Hol regelmäßig Feedback ein, um die Methoden zu verbessern und anzupassen.
Langfristige Akzeptanz:
Herausforderung: Die langfristige Akzeptanz der Methoden könnte abnehmen, besonders wenn der unmittelbare Nutzen nicht klar erkennbar ist.
Lösung: Feiere Erfolge und zeige regelmäßig auf, wie die Methoden zu positiven Ergebnissen führen. Teile Erfolgsstorys und konkrete Verbesserungen, die durch die Anwendung der Methoden erreicht wurden.
Durch die proaktive Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen und die Anpassung der Methoden an die spezifischen Bedürfnisse und Dynamiken der Teams können die Check-in- und Check-out-Methoden erfolgreich eingeführt und langfristig umgesetzt werden.
Der Unterschied zwischen Check-in-Fragen und Icebrakern:
Wenn ich andere Beiträge zur Check-in-Methode lese, fällt mir auf, dass ein Check-in häufig mit einem sogenannten Icebraker verwechselt wird. Deswegen möchte ich hier kurz die Unterschiede erklären:
Die Check-in-Frage dient dazu, zu Beginn eines Meetings die aktuellen Gedanken, Gefühle und Erwartungen der Teilnehmenden zu erfassen und sie mental auf das Treffen vorzubereiten. Sie fördert den Fokus und schafft eine offene Atmosphäre.
Beispiele:
»Wie fühlst du dich heute?«
»Was ist gerade in deinem Kopf?«
»Was erhoffst du dir von diesem Meeting?«
Ein Icebreaker hingegen zielt darauf ab, das Eis zwischen den Teilnehmenden zu brechen, besonders wenn sich die Gruppe nicht gut kennt, und eine lockere, informelle Atmosphäre zu schaffen. Icebreaker-Fragen oder -Aktivitäten sind oft humorvoll oder persönlich und fördern das Kennenlernen und die Interaktion in der Gruppe. Beide Methoden haben unterschiedliche Zwecke und Anwendungen, können aber komplementär genutzt werden, um Meetings effektiver und angenehmer zu gestalten.
Beispiele:
»Wenn du ein Superheld sein könntest, welche Fähigkeit würdest du wählen?«
»Welches Gefühl möchtest du in nächster Zeit öfter fühlen?«
»Was bringt dich auf die Wutpalme? Und was bringt dich wieder runter?«
9. Praktische Tipps für Moderatorinnen und Moderatoren zur erfolgreichen Umsetzung der Check-in- und Check-out-Methoden Hier sind einige praktische Tipps für Moderatorinnen und Moderatoren zur erfolgreichen Umsetzung der Check-in- und Check-out-Methoden sowie zum Umgang mit Widerständen bei Teilnehmenden:
Praktische Tipps zur Umsetzung der Check-in-Methode:
Klare Einführung: Erkläre den Teilnehmenden den Zweck und die Vorteile der Check-in-Methode. Erkläre den Teilnehmenden den Zweck und die Vorteile des Check-ins und des Check-outs. Mach deutlich, dass es darum geht, das Meeting effektiver und angenehmer zu gestalten.
Zeitmanagement: Halte Check-in und Check-out kurz und präzise (jeweils 5-10 Minuten pro Meeting). Setze eine klare Zeitbegrenzung für jeden Teilnehmenden (jeweils 1-2 Minuten).
Einleitungsfragen: Bereite offene und einfache Fragen vor (siehe Vorschläge weiter oben). Variiere die Fragen, um Abwechslung zu schaffen und spezifische Themen zu fördern.
Moderation: Achte darauf, dass jede und jeder zu Wort kommt und die vorgegebene Zeit eingehalten wird. Bleibe neutral und wertfrei in deinen Reaktionen. Fasse eventuell aufkommende Themen kurz zusammen, ohne sie zu kommentieren oder zu diskutieren.
Kommunikation des Nutzens: Erkläre den Teilnehmenden, warum die Check-in- und Check-out-Methoden eingesetzt werden und welche Vorteile sie bringen. Nutze konkrete Beispiele und Erfolgsgeschichten, um den Nutzen zu verdeutlichen.
Einbeziehung der Teilnehmenden: Frage die Teilnehmenden nach ihrem Feedback zu und ihren Bedenken in Bezug auf die Check-in- und Check-out-Methoden. Beziehe sie in die Gestaltung und Anpassung der Methoden ein, um ihre Akzeptanz zu erhöhen.
Flexibilität: Passe die Methoden an die spezifischen Bedürfnisse und Dynamiken des Teams an. Sei offen für Anpassungen und Variationen, um den Widerständen entgegenzuwirken.
Positive Atmosphäre: Schaffe eine vertrauensvolle und respektvolle Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen, ihre Gedanken und Gefühle zu teilen. Achte darauf, dass niemand gezwungen wird, mehr zu teilen, als sie oder er möchte.
Vorbildfunktion: Sei als Moderatorin oder Moderator ein Vorbild in der Anwendung der Methoden. Zeige Offenheit und Engagement, um die Teilnehmenden zu ermutigen, dasselbe zu tun.
Kontinuierliches Feedback: Hole regelmäßig Feedback zur Anwendung der Methoden ein und passe sie bei Bedarf an. Zeige, dass du das Feedback ernst nimmst und entsprechende Maßnahmen ergreifst.
Durch die Anwendung dieser Tipps können Moderatorinnen und Moderatoren die Check-in- und Check-out-Methoden effektiv umsetzen und Widerstände bei Teilnehmenden erfolgreich bewältigen. Dies trägt dazu bei, die Meetings produktiver, angenehmer und kooperativer zu gestalten.
10. Fazit:
Die Kombination von Check-in- und Check-out-Methoden kann die Effektivität von Meetings erheblich verbessern. Sie schaffen eine strukturierte Möglichkeit, das Wohlbefinden, die Erwartungen und die Erkenntnisse der Teilnehmenden zu erfassen, was zu besseren Ergebnissen und einer positiveren Meeting-Erfahrung führt. Probiert diese Methoden in euren nächsten Meetings aus und teilt eure Erfahrungen!
11. Einige bekannte Unternehmen, die die Check-in- und Check-out-Methode erfolgreich nutzen:
Viele bekannte Unternehmen und Organisationen nutzen die die Check-in-Methode, um ihre Meetings effektiver und kollaborativer zu gestalten. Hier sind einige Praxisbeispiele:
Google
Google ist bekannt für seine innovative Unternehmenskultur und die Anwendung verschiedener Methoden zur Verbesserung der Teamarbeit. Die Check-in-Methode wird oft in den agilen Teams von Google verwendet, um sicherzustellen, dass alle Teammitglieder präsent sind und ihre Gedanken und Gefühle vor dem Beginn eines Meetings teilen können. Dies hilft, eine offene Kommunikationskultur zu fördern und Missverständnisse zu vermeiden.
Spotify
Spotify, ein führender Musik-Streaming-Dienst, verwendet die Check-in-Methode in seinen agilen Teams, insbesondere bei Daily-Stand-ups und Retrospektiven. Die Methode hilft den Teammitgliedern, sich auf die anstehenden Aufgaben zu konzentrieren und eventuelle persönliche oder berufliche Hindernisse zu teilen, die ihre Produktivität beeinträchtigen könnten.
Airbnb
Airbnb, die Plattform für die Vermietung von Unterkünften, setzt die Check-in-Methode in verschiedenen Abteilungen ein, um eine offene und transparente Kommunikation zu fördern. Speziell in kreativen und strategischen Meetings hilft die Methode, sicherzustellen, dass alle Teammitglieder auf dem gleichen Stand sind und ihre Meinungen und Gefühle offen teilen können.
Die Check-in-Methode wird von vielen erfolgreichen Unternehmen und Organisationen genutzt, um ihre Meetings effektiver zu gestalten und die Teamdynamik zu verbessern. Diese Praxisbeispiele zeigen, dass die Methode in verschiedenen Branchen und Kontexten anwendbar ist und dazu beiträgt, eine offene und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen.
12. Warum du die Check-in- und Check-out-Methode in deinen nächsten Meetings ausprobieren solltest
Meetings sind ein zentraler Bestandteil unseres Arbeitslebens, aber oft fühlen sie sich unproduktiv und zeitraubend an. Hier kommt die Check-in- und Check-out-Methode ins Spiel – zwei einfache, aber wirkungsvolle Techniken, die dein Meeting-Erlebnis revolutionieren können. Hier sind einige (hoffentlich) überzeugende Gründe, warum du diese Methoden ausprobieren solltest:
Fördert eine offene Kommunikationskultur
Erhöht die Fokussierung und Produktivität
Verbessert das Engagement der Teilnehmenden
Klärt offene Fragen und definiert nächste Schritte
Schafft einen positiven und strukturierten Rahmen
Ermöglicht kontinuierliche Verbesserung
Die Check-in- und Check-out-Methoden sind leicht zu implementieren und benötigen nur wenig Zeit, bringen aber eine große Wirkung. Hier noch ein paar praktische Tipps für den Einstieg:
Starte klein: Beginne mit kurzen Check-ins und Check-outs in deinen regelmäßigen Meetings. Schon 5-10 Minuten können einen Unterschied machen.
Sei konsequent: Mach die Methoden zu einem festen Bestandteil deiner Meetings, um ihre Vorteile voll auszuschöpfen.
Hol Feedback ein: Frage deine Kolleginnen und Kollegen nach ihren Erfahrungen und passe die Methoden bei Bedarf an.
Indem du die Check-in- und Check-out-Methoden in deine Meetings integrierst, kannst du die Kommunikation, Fokussierung und Produktivität deines Teams erheblich verbessern. Probiere es aus und erlebe selbst, wie diese einfachen Techniken deine Meetings transformieren können. Deine Kolleg*innen und du werden den positiven Unterschied schnell bemerken!
13. Einige Quellen für alle, die noch mehr über die Check-in-Methode erfahren möchten:
Gerne! Hier sind einige weiterführende Ressourcen, die dir helfen können, mehr über die Check-in-Methode zu erfahren. Diese Quellen bieten tiefergehende Informationen und praktische Tipps zur Anwendung der Methode:
Abbildungen: Amazon
Bücher:
»Agile Meetings und Workshops: Das Arbeitsbuch für Kick-offs, Team Setups, All Hands, Plannings, Reviews, Retros, Lean Cafés Barcamps und mehr« von Claudia Thonet und Marc Schmetkamp
In dem Buch geht es um praktische Anleitungen und Methoden zur effektiven Durchführung von agilen Meetings und Workshops. Es bietet konkrete Tipps und Werkzeuge, um verschiedene agile Formate erfolgreich zu moderieren und die Teamdynamik zu verbessern.»Meetings: Wie man aus jeder Besprechung das Beste herausholt, auch wenn es nichts zu holen gibt« von Hichael Manslik
In dem Buch von Michael Manslik geht es darum, effektive Strategien und Techniken zu vermitteln, um Meetings produktiver und effizienter zu gestalten. Das Buch bietet praktische Tipps und Methoden, um selbst aus scheinbar sinnlosen Besprechungen wertvolle Ergebnisse zu erzielen; unter anderem die Check-in-Methode.»Happy Meeting: Das Playbook für eine großartige Zukunft. 13 sofort anwendbare Hacks für bessere Meetings.« von Danny Wünsch und Pascal Baumgartner
In ihren »Playbook« bieten Danny Wünsch und Pascal Baumgartner 13 praktische Hacks, die sofort angewendet werden können, um Meetings effektiver und angenehmer zu gestalten. Das Buch zielt darauf ab, durch einfache und umsetzbare Tipps die Qualität und Produktivität von Meetings zu verbessern.»The Art of Facilitation: The Essentials for Leading Great Meetings and Creating Group Synergy« von Dale Hunter
Ein umfassender Leitfaden zur Moderation von Meetings, einschließlich der Anwendung von Check-in-Methoden.»Agile Retrospectives: Making Good Teams Great« von Esther Derby und Diana Larsen
Dieses Buch bietet Einblicke in agile Methoden, einschließlich Check-ins, um Teams kontinuierlich zu verbessern.
Andere Ressourcen:
Der Check-in-Fragen-Generator
Der Generator von CAMINO schlägt immer wieder neue kreative Check-in- und Check-out-Fragen vor, sodass ihr jedes Meeting mit einer anderen spannenden Frage beginnen und abschließen könnt.Die Gefühlsmonster-Karten
Das Gefühlsmonsterkartenset von hilft den Meeting-Teilnehmenden ihren aktuellen Gemütszustand besser zu beschreiben, indem sie einfach die passende Karte vor sich auf den Tisch legen und ihren Gefühlszustand beschreiben.
Diese Ressourcen bieten einen umfassenden Einblick in die Check-in-Methode und ihre Anwendung in verschiedenen Kontexten. Sie helfen dir, deine Meetings effektiver und angenehmer zu gestalten.
Der BrandDoctor hilft bei wichtigen Markenentscheidungen mit Tragweite.
Als BrandDoctor helfe ich Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen dabei, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. Mit innovativen Tools unterstütze ich sie, das wichtige strategische Fundament dafür zu legen, mit ihren Marken nachhaltig erfolgreich am Markt zu agieren.
Über den Autor: Andreas Wiehrdt entwickelt und revitalisiert Marken seit über 20 Jahren. Allein, als Markenstrategieberater oder im Team mit erfahrenen Spezialisten aus seinem Kompetenznetzwerk.