Marken- oder Produktversprechen: Was ist der Unterschied?

Autor: Andreas Wiehrdt
München, den 20.01.2025
Titelbild: DALL-E


Voraussichtliche Lesedauer: ca. 19 Minuten

Erinnerst du dich an den VW-Abgasskandal? Volkswagen hatte über Jahrzehnte ein starkes Markenversprechen aufgebaut: nahbar, ehrlich, zuverlässig und inzwischen auch Umweltbewusstsein. Letzteres wurde durch die Kampagne für «Clean Diesel» unterstrichen – ein Produktversprechen, das effiziente Leistung mit minimalem Schadstoffausstoß kombinierte. Kunden, die Wert auf Nachhaltigkeit legten, vertrauten darauf und entschieden sich bewusst für diese Marke und ihre Produkte.

Dann kam die Wahrheit ans Licht: Manipulierte Abgaswerte und ein Verstoß gegen das Markenversprechen, umweltfreundlich und ehrlich zu sein. Die Konsequenz? Das Vertrauen in die Marke VW war nachhaltig beschädigt, und die Glaubwürdigkeit des Produktversprechens «Clean Diesel» war komplett zerstört. Selbst VWs zuverlässigsten Produkte wurden plötzlich infrage gestellt – und das nicht nur von Kunden, sondern auch von der gesamten Branche.

Dieses Beispiel zeigt: Wenn ein Markenversprechen gebrochen wird, kann das selbst die besten Produktversprechen entwerten. Es geht also nicht nur darum, Versprechen klug zu formulieren, sondern sie auch konsequent einzuhalten. In diesem Beitrag erfährst du, wie Produkt- und Markenversprechen zusammenwirken, was der grundlegende Unterschied zwischen beiden ist, warum sie perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen und wie du Fehler vermeidest, die die Glaubwürdigkeit und Attraktivität deiner Marke gefährden könnten.

Los geht’s!


Inhalte:

  1. Einleitung: Warum Versprechen essenziell sind

  2. Was ist ein Produktversprechen?

  3. Was ist ein Markenversprechen?

  4. Die Unterschiede im Überblick

  5. Wie du das richtige Versprechen wählst

  6. Warum Markenversprechen und Produktversprechen zusammenarbeiten müssen

  7. Fehler vermeiden: Stolperfallen bei Versprechen

  8. Fazit: Dein Plan für erfolgreiche Versprechen


Hallo, ich bin der BrandDoctor und helfe Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. In diesem Blog für Markenverantwortliche und -entscheider schreibe ich regelmäßig über interessante Themen rund um Marke und Markenstrategie.



1. Einleitung: Warum Versprechen essenziell sind.

Was macht ein gutes Versprechen so wichtig? Ganz einfach: Es ist das Versprechen, das deine Zielgruppe anzieht, überzeugt und bestenfalls langfristig an dich bindet. Ein klar formuliertes, relevantes und attraktives Versprechen macht dein Angebot erst interessant, schafft Vertrauen, hebt dich von der Konkurrenz ab und sorgt dafür, dass deine Kundinnen und Kunden genau wissen, was sie von deinem Produkt oder deiner Marke erwarten können. Ohne ein starkes Versprechen riskierst du, an Attraktivität zu verlieren und beliebig zu wirken – und das kann fatal sein.

Und genau hier liegt oft das Problem. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer, Gründerinnen und Gründer sowie Marketingverantwortliche sind sich unsicher, ob sie ein Produkt- oder ein Markenversprechen abgeben sollten. Die Begriffe werden oft vermischt, was dazu führt, dass entweder falsche Versprechen gemacht werden oder das Versprechen bei der Zielgruppe nicht klar ankommt. In diesem Beitrag schaffen wir Klarheit.

Was du aus diesem Beitrag mitnehmen kannst:

  • 👉 Den Unterschied zwischen Produkt- und Markenversprechen klar verstehen.

  • 👉 Wissen, wann welches Versprechen sinnvoll ist.

  • 👉 Praktische Tipps, wie du ein attraktives, relevantes und differenzierendes Versprechen formulierst.

  • 👉 Ein Bewusstsein dafür, warum ein inkonsistentes oder unerfüllbares Versprechen deiner Marke schaden kann.

  • 👉 Tools und Methoden kennenlernen, die dir helfen, das beste Versprechen zu entwickeln.

Ein gutes Versprechen ist kein «Nice-to-have», sondern ein Muss für den Erfolg deiner Angebote und deiner Marke. Dieser Beitrag zeigt dir, wie du klar zwischen Produkt- und Markenversprechen unterscheidest und beide gezielt für deinen Erfolg einsetzt.

Im nächsten Kapitel gehen wir einen Schritt weiter und schauen uns an, was ein Produktversprechen genau ist, worauf es ankommt und wie du es optimal formulierst. Los geht's!


2. Was ist ein Produktversprechen?

Ein Produktversprechen ist das, was dein Produkt oder dein Angebot im Kern leistet – der konkrete und relevante Nutzen für deine Zielgruppe. Es ist konkret, greifbar und beschreibt, was deine Kundinnen und Kunden von deinem Produkt oder deinem Angebot erwarten dürfen. Anders als ein Markenversprechen, das alle Angebote unter einer Marke umspannt, dreht sich das Produktversprechen um ein einzelnes Angebot und dessen spezifischen Nutzen.

Ein einfaches Beispiel: «Unser Staubsauger entfernt 99,9 % aller Allergene.» Dieses Versprechen fokussiert sich auf eine klare, überprüfbare Leistung, die ein konkretes Problem vieler potenzieller Kundinnen und Kunden mit Allergie löst. Es zeigt, warum dein Produkt für die Zielgruppe relevant ist und macht dein Angebot attraktiv.

Warum ist das wichtig?

  • Ein gutes Produktversprechen sorgt dafür, dass dein Angebot auffällt und sich abhebt.

  • Es liefert eine schnelle Antwort auf die Frage: «Warum sollte ich dieses Produkt kaufen?»

  • Es steigert die Kaufbereitschaft, indem es auf konkrete Bedürfnisse und Probleme der Zielgruppe eingeht.

  • Und vor allem: Es muss ehrlich sein. Unerfüllbare Versprechen können den Ruf deines Produkts – und deiner Marke – nachhaltig schädigen.

Worauf solltest du achten?

  1. Sei spezifisch: Vermeide schwammige Aussagen wie «beste Qualität» oder «einzigartiges Design».

  2. Halte es ein: Versprich nur das, was dein Produkt wirklich leisten kann.

  3. Sprich die Zielgruppe direkt an: Zeige, wie dein Produkt ein Problem löst oder das Leben der Kundinnen und Kunden verbessert.

  4. Begründe dein Versprechen: Gibt deinen potenziellen Kundinnen und Kunden einen stichhaltigen Grund, dein Versprechen glauben zu können, einen Reason to Belief. In unserem Staubsaugerbeispiel könnte das ein einzigartiger, innovativer HEPA-Filter sein.

Ein Produktversprechen ist der Anspruch an die Leistungsfähigkeit deines Angebots – es ist konkret, greifbar und immer überprüfbar. Nur wenn es ehrlich, spezifisch und relevant ist, kann es dein Angebot erfolgreich machen.

Im nächsten Kapitel werfen wir einen Blick auf das Markenversprechen. Es geht über die reine Produktleistung hinaus und vermittelt, wofür deine Marke als Ganzes steht. Bleib dran, um zu erfahren, wie du mit einem starken Markenversprechen das Fundament für langfristige Kundenbindung schaffst!



3. Was ist ein Markenversprechen?

Ein Markenversprechen (»Brand Promise« oder »Brand Pull«) ist die Zusammenfassung aller leistungsbezogenen Erwartungen, die bei der Zielgruppe, den Kunden und weiteren Interessentengruppen im Kontext der Marke geweckt werden sollen. Es bezieht sich auf die einzigartigen und relevanten Vorteile und Merkmale einer Marke, die ihr dabei helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben, attraktiv für Kundinnen und Kunden zu werden und eine emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen. Das Markenversprechen sagt deinen Kundinnen und Kunden, wofür deine Marke steht und was sie von ihr erwarten können, egal welches Produkt oder welchen Service der Marke sie nutzen. Das Markenversprechen speist sich aus der Markenpositionierung und Markenidentität und hilft, ein attraktives, konsistentes Markenimage aufzubauen.

Ein passendes Beispiel: Das Markenversprechen von Volvo lautet: «Sicherheit und Empathie im Straßenverkehr» (»...eine Marke für Menschen, denen andere Menschen und die Welt, in der wir leben, am Herzen liegen.«). Es vermittelt klar, dass Volvo sich nicht nur auf sichere Autos konzentriert, sondern auf ein ganzheitliches Sicherheitsgefühl – von innovativer Technik bis hin zur Verantwortung für andere Verkehrsteilnehmer und die Umwelt. Dieses Versprechen ist emotional, relevant und zieht sich wie ein roter Faden durch alle Produkte, Angebote und Botschaften der Marke

Warum ein Markenversprechen unverzichtbar ist:

  • Es schafft Vertrauen und stärkt die Bindung zu deiner Zielgruppe.

  • Es hebt dich von der Konkurrenz ab, indem es deine Werte und Einzigartigkeit betont.

  • Es dient als Orientierung für interne Entscheidungen und stellt sicher, dass die Marke konsistent bleibt – über alle Produkte, Kanäle und Touchpoints hinweg.

Worauf solltest du achten?

  1. Emotion vor Fakten: Ein Markenversprechen muss über die Funktionalität hinausgehen und ein Gefühl oder einen Wert transportieren.

  2. Konsistenz zählt: Egal, ob Website, Werbung oder Kundenservice – dein Markenversprechen muss überall spürbar sein.

  3. Ehrlich bleiben: Dein Versprechen muss authentisch sein und die Realität deiner Marke widerspiegeln.

Ein Markenversprechen ist die emotionale Verbindung zwischen deiner Marke und deiner Zielgruppe. Es wirkt anziehend, stärkt Vertrauen, Differenzierung und Identität – und bleibt der rote Faden, der alles zusammenhält.

Im nächsten Kapitel werfen wir einen Blick auf die Unterschiede zwischen Produkt- und Markenversprechen. Warum braucht es beides, und wie arbeiten sie zusammen, um deine Marke und deine Produkte erfolgreich zu machen? Die Antworten gibt’s gleich!


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4. Die Unterschiede im Überblick:

Um die jeweiligen Stärken von Produkt- und Markenversprechen wirklich nutzen zu können, ist es wichtig, ihre Unterschiede klar zu verstehen. Beide haben eine wichtige Rolle, verfolgen aber unterschiedliche Ziele und sprechen die Zielgruppe auf verschiedenen Ebenen an.

Fokus:

  • Produktversprechen: Es ist meist funktional und eher spezifisch. Hier geht es darum, ein einzelnes differenzierendes Feature oder einen klaren Vorteil deines Produkts oder Angebots hervorzuheben. Das Ziel ist oft kurzfristig, etwa ein Kaufimpuls oder die Lösung eines konkreten Problems.

  • Beispiel: «Unser Smartphone lädt schon in 30 Minuten auf 80 %.»

  • Markenversprechen: Es ist emotional und übergreifend. Ein Markenversprechen transportiert einen eher emotionalen Nutzen, der sich meist aus dem Purpose oder den Werte und der Persönlichkeit der Marke ableitet. Es zielt darauf ab, eine langfristige Bindung aufzubauen und eine emotionale Präferenz zu erzeugen, die bei vergleichbaren Angeboten anderer Marken, den Unterschied macht.

  • Beispiel: «Innovation, die dein Leben besser macht.» (Dyson)

Ebene:

  • Produktversprechen: Bezieht sich auf ein spezifisches Produkt oder eine einzelne Dienstleistung. Es ist die Detailebene, die konkrete Vorteile und Nutzen aufzeigt.

  • Markenversprechen: Umfasst die gesamte Marke. Es geht um das große Ganze – wofür die Marke steht und welchen emotionalen Nutzen sie vermittelt.

Wie sie zusammenwirken: Ein Markenversprechen bildet das Dach und schafft den Rahmen, in dem die Produktversprechen agieren können. Während das Markenversprechen Vertrauen und Loyalität aufbaut, liefern die Produktversprechen den Beweis, dass die Marke immer wieder hält, was sie verspricht.


Produkt- und Markenversprechen sind zwei Seiten derselben Medaille: Das Produktversprechen liefert den konkreten Nutzen, das Markenversprechen stiftet emotionale Identifikation. Beide müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein, um maximale Wirkung zu erzielen.

Im nächsten Kapitel erfährst du, wann es sinnvoll ist, ein Produktversprechen zu betonen und wann du besser auf ein starkes Markenversprechen setzen solltest. So kannst du deine Kommunikation gezielt und effektiv steuern!



5. Wie du das richtige Versprechen wählst.

Ein erfolgreiches Versprechen hängt davon ab, ob es zur richtigen Situation passt. Produkt- und Markenversprechen haben unterschiedliche Aufgaben und Stärken. Die Wahl des richtigen Ansatzes ist entscheidend, um deine Zielgruppe zu erreichen und Vertrauen aufzubauen.

Wann solltest du ein Produktversprechen betonen?

  • Bei neuen Produkten: Wenn du ein neues Produkt auf den Markt bringst, ist ein klares Produktversprechen wichtig, um dessen Vorteile und Nutzen schnell verständlich zu machen.

  • Bei spezifischen Problemen: Wenn dein Angebot ein konkretes Problem der Zielgruppe lösen soll, braucht es ein Produktversprechen, das genau darauf abzielt.

  • Beispiel: «Unser Kühlschrank hält Obst und Gemüse doppelt so lange frisch wie herkömmliche Geräte.»

  • Wenn du dich über Features abheben kannst: Produkte mit innovativen oder einzigartigen Eigenschaften profitieren besonders von einem starken Produktversprechen.

Wann solltest du auf ein Markenversprechen setzen?

  • Bei der Vermittlung von Purpose und Identität: Wenn du den Purpose, die Werte oder die Persönlichkeit deiner Marke hervorheben möchtest, hilft ein emotionales Markenversprechen, Markenpräferenz auszubilden und deine Zielgruppe langfristig zu binden.

  • Für langfristiges Vertrauen: Markenversprechen wirken wie ein roter Faden, der dein gesamtes Angebot über lange Zeit zusammenhält.

  • Wenn deine Produkte weniger differenziert sind: In Märkten, in denen Produkte ähnlich sind, wie z. B. bei Tankstellen oder Standarddienstleistungen, kann ein Markenversprechen die entscheidende Differenzierung bieten.

  • Beispiel: Ein gutes Beispiel könnte Aral sein, mit dem als Slogan übersetzten Markenversprechen: »Alles super.« Das Markenversprechen vermittelt hier Überlegenheit und Verlässlichkeit und spricht sowohl die hohe Produktqualität als auch das Einkaufserlebnis und den unkomplizierten Service an.

Checkliste: So findest du das passende Versprechen

  1. Ist die Erwartung der Zielgruppe klar definiert? Weißt du genau, was deine Kundinnen und Kunden suchen?

  2. Passt das Versprechen zu den Erwartungen? Bietet es einen echten Mehrwert und spricht es die Bedürfnisse der Zielgruppe an?

  3. Ist das Versprechen glaubwürdig und erfüllbar? Kannst du sicherstellen, dass du das Versprechen auch langfristig einhalten kannst?


Ein Produktversprechen eignet sich ideal, um konkrete Vorteile und Innovationen zu kommunizieren, während ein Markenversprechen Purpose, Werte und Identität deiner Marke vermittelt. Beide Ansätze sind entscheidend – je nach Ziel und Situation.

Im nächsten Kapitel sehen wir uns an, warum Produkt- und Markenversprechen nicht nur nebeneinander bestehen, sondern auch eng zusammenarbeiten müssen, um maximale Wirkung zu entfalten. Du erfährst, wie du beide Versprechen harmonisch aufeinander abstimmst.



6. Warum Markenversprechen und Produktversprechen zusammenarbeiten müssen.

Marken- und Produktversprechen sind keine Gegensätze – sie ergänzen sich und verstärken einander. Das Markenversprechen legt die emotionale Basis und schafft Vertrauen, während das Produktversprechen die konkrete Leistung liefert, die dieses Vertrauen rechtfertigt. Beide müssen harmonieren, um langfristig erfolgreich zu sein.

Beispiel: Red Bull

  • Markenversprechen: Red Bull verspricht Energie, Dynamik und verspricht die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern – der emotionale Kick, der «Flügel verleiht».

  • Produktversprechen: Der hohe Koffein- und Tauringehalt sorgt für einen spürbaren Energieschub, wann immer du ihn brauchst.

  • Zusammenspiel: Das Markenversprechen macht Red Bull zu einer Lifestyle-Marke, während das Produktversprechen den praktischen Nutzen liefert, der das Markenversprechen immer wieder erlebbar macht. Ohne ein starkes Markenversprechen wäre Red Bull nur ein weiteres anregendes Getränk. Umgekehrt würde ein schwaches Produktversprechen die Glaubwürdigkeit der Marke untergraben.

Fazit: Das Markenversprechen bildet den Rahmen, indem es Attraktivität und die emotionale Verbindung zur Zielgruppe schafft. Das Produktversprechen liefert die greifbare Leistung, die diese Verbindung stärkt und absichert. Beide zusammen sorgen dafür, dass Marke und Produkt als Ganzes überzeugen.


Markenversprechen und Produktversprechen müssen Hand in Hand gehen, um Vertrauen und Relevanz aufzubauen. Während das Markenversprechen die emotionale Ebene bedient, beweist das Produktversprechen, dass die Marke ihre Versprechen einhält.

Im nächsten Kapitel schauen wir uns an, welche Fehler du vermeiden solltest, wenn es um Versprechen geht. Von Übertreibungen bis hin zu inkonsistenter Kommunikation – ich zeige dir, wie du Stolperfallen erkennst und deine Marke vor Schaden bewahrst!



7. Fehler vermeiden: Stolperfallen bei Versprechen.

Ein gutes Versprechen kann viel bewirken – ein schlechtes aber genauso viel Schaden anrichten. Wenn Versprechen nicht erfüllt werden oder widersprüchlich sind, leidet das Vertrauen in deine Marke. Hier sind die häufigsten Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest:

1. Übertreibungen, die nicht erfüllt werden können
Nichts zerstört Glaubwürdigkeit schneller als ein Versprechen, das offensichtlich unrealistisch ist. Beispiel: Ein Produkt, das angeblich «für immer hält», aber schon nach kurzer Zeit ersetzt werden muss. Bleib ehrlich und realistisch – deine Kundinnen und Kunden merken schnell, wenn etwas an deinem Versprechen nicht stimmt.

2. Widersprüche zwischen Produkt- und Markenversprechen
Wenn dein Markenversprechen etwas anderes aussagt als das Produktversprechen, entsteht Verwirrung. Beispiel: Eine Marke, die Nachhaltigkeit betont, aber Einwegprodukte ohne Recyclingoption anbietet. Marken- und Produktversprechen müssen nahtlos ineinandergreifen, um authentisch zu wirken.

3. Fehlende Konsistenz in der Kommunikation
Ein Versprechen, das nicht an allen Touchpoints gleich kommuniziert wird, wirkt unauthentisch und verwirrt die Zielgruppe. Beispiel: Eine Restaurantkette, die in ihrer Werbung «frisch zubereitete Speisen aus regionalen Zutaten» verspricht, vor Ort jedoch offensichtlich Teilfertiggerichte serviert oder hier keine Hinweise auf die Herkunft der Zutaten gibt. Solche Diskrepanzen führen dazu, dass Kundinnen und Kunden das Vertrauen verlieren. Einheitlichkeit in der Kommunikation – von der Werbung über den Kundenservice bis hin zum tatsächlichen Erlebnis – ist der Schlüssel, um glaubwürdig zu bleiben.

4. Versprechen, die an den Bedürfnissen der Zielgruppe vorbeigehen
Ein Versprechen mag technisch perfekt formuliert sein – wenn es aber nicht die wahren Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppe anspricht, bleibt es wirkungslos. Beispiel: Ein Staubsauger, der als «besonders leise und kompakt» beworben wird, obwohl die Zielgruppe vor allem auf starke Saugleistung Wert legt. Versprechen müssen immer auf den tatsächlichen Mehrwert für die Zielgruppe abzielen.

Tipp: Überprüfe deine Versprechen regelmäßig
Kundenerwartungen und Marktbedingungen ändern sich ständig. Nutze Tools wie Umfragen, Social Listening oder Kundenfeedback, um sicherzustellen, dass deine Versprechen immer noch relevant, glaubwürdig und erfüllbar sind.

Übertreibungen, Widersprüche, fehlende Konsistenz und irrelevante Versprechen gehören zu den häufigsten Stolperfallen. Regelmäßige Überprüfungen helfen dir, diese Fehler zu vermeiden und deine Marke glaubwürdig zu halten.

Im letzten Kapitel fassen wir alles zusammen: Wie Marken- und Produktversprechen zusammenwirken, welche Tipps du umsetzen kannst und wie du deine Versprechen dauerhaft stärken kannst. Das Fazit wartet auf dich!

 

Mit dieser Checkliste (Abbildung: BrandDoctor) kannst du dein Marken- oder Produktversprechen auf Herz und Nieren prüfen – und sicherstellen, dass es überzeugt, begeistert und hält, was es verspricht. Ein Klick auf die Abbildung startet automatisch den Download einer detaillierten PDF-Datei.

 
 

8. Fazit: Dein Plan für erfolgreiche Versprechen.

Ein gutes Versprechen ist weit mehr als eine interessante Aussage zum Produkt – es ist der Schlüssel, um aus einem beliebigen Angebot eine unverwechselbare Marke zu machen. Ein klar und differenzierend formuliertes Versprechen schafft Vertrauen, spricht die Bedürfnisse der Zielgruppe an und hebt dich von der Konkurrenz ab. Es ist der rote Faden, der deine Marke und deine Produkte erfolgreich verbindet.

Nutze Methoden und Werkzeuge, um das beste Versprechen zu finden:

  • Laddering: Diese Technik hilft dir, die tieferliegenden Bedürfnisse deiner Zielgruppe zu verstehen, indem du wiederholt fragst: «Warum ist das wichtig?» So findest du heraus, welche Werte oder Emotionen dein Versprechen ansprechen sollte.

  • Value Proposition Canvas: Dieses Tool bringt den Nutzen deines Angebots und die Erwartungen deiner Zielgruppe in Einklang. Es hilft dir, genau zu definieren, wie dein Produkt oder deine Marke Probleme lösen und Mehrwert schaffen.


Wenn du mehr darüber lesen möchtest, wie du das potenziell beste Versprechen für deine Marke oder dein Angebot formulierst und welche Tools dir dabei helfen, empfehle ich dir meine Beiträge »Ist euer Markenversprechen noch attraktiv genug?« und »Wie formuliert ihr das einzigartige Nutzenversprechen für euer Angebot?« hier im Blog. Wenn du nach erfahrener und unvoreingenommener Unterstützung dabei suchst, ein Erfolg versprechendes Marken- oder Produktversprechen zu formulieren, empfehle ich dir einen eintägigen Value Proposition Workshop mit dem BrandDoctor als Moderator. Schicke mir einfach eine Nachricht. Was solche Workshops für dich bringen, liest du in meinen Beiträgen »Marken-Workshops schaffen Klarheit zu wichtigen strategischen Fragen eurer Marke.« und »Wie ihr mithilfe von Workshops zu besseren Lösungen kommt.« hier im Blog.


Deine nächsten Schritte:

  • Prüfe deine aktuellen Versprechen:

  • Sind sie klar und differenzierend?

  • Erfüllen sie die Erwartungen deiner Zielgruppe?

  • Passen sie zu deinen Markenwerten und deiner Vision?

  • Nutze Tools wie Laddering oder den Value Proposition Canvas, um dein Versprechen zu optimieren.

Einladung zur Zusammenarbeit:
Wenn du unsicher bist, ob deine Versprechen wirklich überzeugen, oder wenn du Unterstützung bei der Entwicklung glaubwürdiger und wirkungsvoller Botschaften brauchst, melde dich gerne bei mir. Gemeinsam finden wir die Worte, die deine Zielgruppe erreichen und deine Marke stärken – Versprechen, die nicht nur auffallen, sondern auch halten.

Ein starkes Versprechen ist die Basis für deinen Markenerfolg – es überzeugt, differenziert und schafft Vertrauen. Mit den richtigen Methoden und einer klaren Zielgruppenorientierung kannst du sicherstellen, dass deine Versprechen deine Marke und Produkte optimal unterstützen.

Mit den richtigen Versprechen legst du den Grundstein für langfristigen Erfolg. Jetzt ist es an der Zeit, diese Versprechen konsequent umzusetzen und sie in allen Bereichen deines Unternehmens erlebbar zu machen. In anderen Blogbeiträgen findest du Inspiration, wie du das in der Praxis erreichen kannst!


Der BrandDoctor hilft bei wichtigen Markenentscheidungen mit Tragweite.
Als BrandDoctor helfe ich Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen dabei, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. Mit innovativen Tools unterstütze ich sie, das wichtige strategische Fundament dafür zu legen, mit ihren Marken nachhaltig erfolgreich am Markt zu agieren.

Über den Autor: Andreas Wiehrdt entwickelt und revitalisiert Marken seit über 20 Jahren. Allein, als Markenstrategieberater oder im Team mit erfahrenen Spezialisten aus seinem Kompetenznetzwerk.


Andreas Wiehrdt

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Themenwünsche gerne per E-Mail an meine Marken-Praxis unter doctor@brand-doctor.net


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