15 Fragen, die sich Gründer*innen stellen sollten.
15 Fragen, die sich Gründer*innen stellen sollten.
Photo by Matthew Osborn on Unsplash
München, den 04.03.2021
Die eigene Marke definieren und dann implementieren sind die wichtigsten Schritte der Marketingstrategie aller Gründer*innen und jedes Start-up.
Eure Marke repräsentiert euer Unternehmen bei jeder Interaktion mit euren Stakeholdern, einschließlich eurer Investoren, zukünftiger Kunden, Verbrauchern, Lieferanten, Aktionären, Vertriebspartnern und Mitarbeiter*innen.
In diesem Beitrag möchte ich 15 Fragen auflisten, die sich jeder Gründer/jede Gründerin stellen (und beantworten!) sollte, um mit einer professionellen Branding Strategy erfolgreich am Markt agieren zu können:
1. Was ist der Zweck (neudeutsch: Purpose) eurer Marke?
Versucht den höheren Sinn eures Start-ups zu definieren. Warum habt ihr euer Unternehmen überhaupt gegründet? Doch nicht nur, um Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen und dabei reich zu werden, oder? Wie wollt ihr konkret dazu beitragen, unsere Gesellschaft oder Welt für eure Kunden ein Stück weit besser und lebenswerter zu machen?
2. Was sind Ihre (magischen) Fähigkeiten?
Was seht ihr als Stärken eures Unternehmens? Ist es eine besondere technische Kompetenz? Eine besonders qualifizierte Crew? Ein perfekter Kundenservice? Ein völlig neues und innovatives Produkt? Oder eine sehr solide Branchenkenntnis? Das sind nur ein paar Beispiele, aber sie machen Ihnen klar, wie ihr eure Stakeholder überzeugen könnt. Listen sie alle auf und stellt sicher, dass diese Assets und Fähigkeiten euer zukünftiges Markenversprechen untermauern.
3. Wen wollen Sie mit Ihren Produkten oder Dienstleistungen ansprechen?
Denket an eure zukünftigen Konsumenten. Wer sind sie? Was mögen sie? Wie verhalten sie sich? Warum brauchen sie Ihr Produkt oder eure Dienstleistung? Seid spezifisch und wählt eure Nische. Eure Marke muss diese zukünftigen Stakeholder auf funktionale und emotionale Weise ansprechen und erreichen.
4. In welchem Marktsegment seid ihr tätig?
Öffnen euer Marktsegment wie möglich. Ihr könnt Cockies verkaufen und damit sowohl in der Süßwaren- und Snacking- als auch in der Geschenkebranche tätig sein. Eine Bekleidungsmarke kann gleichzeitig in der Bekleidungsbranche und der Rock & Roll-Branche agieren.
Moleskine ist längst eine Lifestyle- oder Creators-Marke und hat die schnöde Schreibwarenbranche hinter sich gelassen.
5. Habt ihr ein klares Angebot?
Und könnet ihr absehen, wie sich dieses Angebot mit der Zeit erweitern und verändern lässt? Antizipiert zukünftige Trends und erdenkt mögliche Produkterweiterungen oder -weiterentwicklungen.
6. Mit wem wollt ihr euch messen?
Wer versucht sonst noch, eure Kunden anzusprechen? Was verkaufen die Mitbewerber, was sind deren Stärken und Schwächen? Listet alle potenziellen Konkurrenten auf und analysiert deren Verhalten auf dem Markt. Auch hier ist es wichtig, über die nahe liegenden Mitbewerber hinaus zu denken. So konkurriert MyMüsli nicht nur mit anderen Müslimarken, sondern auch mit anderen Frühstücksprodukten, die deren Kunden alternativ kaufen und essen könnten (wie Obst, Joghurt, Pfannkuchen oder Speck). Möglicherweise ist MyMüsli sogar einen Lifestyle Brand und konkurriert mit Snacks?
7. Was macht euch anders?
Welche zusätzlichen Mehrwerte bringt ihr in euer Marktsegment ein, um eure zukünftigen Kunden anzuziehen? Wie wollt ihr euch von euren Mitbewerbern unterscheiden und dennoch oder gerade deshalb für eure Kunden relevant sein?
8. Was ist eure Markenpersönlichkeit?
Stellen euch eure zukünftige Marke als eine Person vor. Soll eure Marke freundlich sein? Glamourös? Anspruchsvoll? Klassisch? Modern? Trendig? Ethisch? Sportlich? Wird sie eure Kunden auf eine sympathische Art und Weise sprechen? Wird sie arrogant und frech sein? Oder soll sie seriös und professionell rüberkommen?
9. Lebt eure Marke die richtigen Werte?
Kunden präferieren Marken, mit denen Sie wichtige Werte teilen können. Welche Werte sind euch und eurer Marke wichtig? Welche Werte wollt und könnt ihr glaubwürdig leben? Warum machen gerade diese Werte eure Marke wettbewerbsfähiger?
10. Was soll eure Marke nicht sein?
Es ist auch wichtig zu verstehen, wie oder was eure Marke nicht sein soll. Versucht zu vermeiden, so zu sein wie eurer Wettbewerb. Wenn ihr ein Banking-Produkt auf den Markt bringt und die meisten Mitbewerber versuchen besonders seriös und korrekt aufzutreten, versucht sympathisch, frech und auf Augenhöhe mit euren Kunden zu kommunizieren. Es wird genügend Kunden geben, die gerade so eine Bank suchen.
11. Wie soll eure Marke aussehen?
Überlegt mal, wie eure Marke aussehen und sich anfühlen soll. Ein einprägsames merkfähiges Markenzeichen könnte helfen. Ein eindeutiges Brand Design, ein Farbcode, der für eure Marke stehen soll. Das Design eurer Marke muss natürlich zur Markenpersönlichkeit passen. Am besten arbeitet ihr mit professionellen Designern und Branding-Agenturen zusammen.
12. Was ist euer Markenversprechen, und wie werden Sie es umsetzen?
Entwickelt ein möglichst einzigartiges, aber attraktives Markenversprechen entsprechend eurer Möglichkeiten. Wenn ihr versprecht, dass eure Produkte handgemacht und umweltfreundlich sind, stellt sicher, dass dies auch wirklich immer der Fall sein wird. Ein Versprechen zu brechen, kann eines der schlimmsten Dinge sein, die eurer Marke passieren können. Das kann euren Ruf zerstören.
13. Was ist die Geschichte Ihrer Marke?
Geschichten sind wichtig. Welche spannenden Geschichten lassen sich über eure Marke erzählen? Welche Geschichten erzählen eure Kunden? Geschichten machen eure neue Marke erlebbar und bilden den wichtigen Content für eure Marketingkommunikation.
14. Wie werdet ihr die Aufmerksamkeit eures Marktes bekommen?
Wie soll die Welt oder erst einmal eure potenziellen Kunden von eurem wunderbaren Angebot erfahren? Wie wollt ihr euer Produkt oder eure Dienstleistung interessant machen und spannend inszenieren? Überlegt, wo ihr eure Marke kommunizieren wollt. In welchen Medien wollt ihr erscheinen? Über welche Kanäle wollt ihr in Kontakt mit potenziellen Kunden kommen? Wie sieht euer Sales Funnel aus?
15. Wie werdet ihr den Erfolg eures Marketing messen?
Definiert S.M.A.R.T.e Ziele und passende KPIs, um euren Erfolg oder Fortschritt regelmäßig messen und gegebenenfalls gegensteuern zu können. Konkrete Ziele helfen euch, die Maßnahmen zu fokussieren. Mehr zur S.M.A.R.T.-Methode für eure Ziele in meinem Beitrag »Ziele S.M.A.R.T. zu formulieren kann so dämlich einfach sein.«
In meinem Markenmodell »Brand Gestalt« erarbeiten wir bis zu 8 Module der Marken-DNA. (Abbildung: BrandDoctor)
Wenn Ihr jetzt wissen wollt, wie oder mit welchen Tools der BrandDoctor Gründer*innen und anderen Markenverantwortliche dabei unterstützt mit starken Marken profitabel zu wachsen, empfehle ich euch ganz speziell diesen Beitrag hier im Blog: »Mit neuem Markenbaukasten Marken schneller entwickeln und optimieren.«
Der BrandDoctor hilft bei wichtigen Markenentscheidungen mit Tragweite.
Als BrandDoctor helfe ich Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen dabei, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. Mit innovativen Tools unterstütze ich sie, das wichtige strategische Fundament dafür zu legen, mit ihren Marken nachhaltig erfolgreich am Markt zu agieren.
Über den Autor: Andreas Wiehrdt entwickelt und revitalisiert Marken seit über 20 Jahren. Alleine, als Markenstrategieberater oder im Team mit erfahrenen Spezialisten aus seinem Kompetenznetzwerk.