Mach deine Marke einzigartig: Der Königsweg zu disruptiver Differenzierung.
Autor: Andreas Wiehrdt
München, den 10.02.2025
Titelbild: DALL-E
Voraussichtliche Lesedauer: 16 Minuten.
2007 war der Müsli-Markt ein Paradebeispiel für einen gesättigten Markt. Überall dasselbe Bild: große Marken mit Massenproduktion standardisierte Produkte und wenig Raum für Individualität. Genau hier sahen drei Freunde aus Passau eine Chance. Statt sich an die Regeln des Marktes zu halten, stellten sie mit mymuesli alles auf den Kopf: Sie ermöglichten ihren Kundinnen und Kunden, ihr eigenes Müsli online aus über 80 Zutaten zu mischen. Der Erfolg war überwältigend. Was mit einer mutigen Idee begann, wurde zu einem Symbol für disruptive Positionierung.
Warum funktioniert so etwas? Weil mutige Marken nicht nur bestehende Regeln hinterfragen, sondern diese brechen und völlig neue Maßstäbe setzen. mymuesli hat gezeigt, wie wichtig es ist, ungenutzte Chancen zu erkennen, die Bedürfnisse der Zielgruppe in den Mittelpunkt zu stellen und den Status quo infrage zu stellen.
Und genau darum geht es in diesem Beitrag: Wir zeigen dir, wie du deine Marke nicht nur neu positionieren, sondern durch disruptive Ansätze wirklich abheben kannst – so wie es mymuesli getan hat. Bist du bereit, die Regeln deines Marktes zu verändern?
Hallo, ich bin der BrandDoctor und helfe Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. In diesem Blog für Markenverantwortliche und -entscheider schreibe ich regelmäßig über interessante Themen rund um Marke und Markenstrategie.
Wann hast du zuletzt die Positionierung deiner Marke infrage gestellt? Sei ehrlich – für viele Markenverantwortliche lautet die Antwort: »Schon lange nicht mehr.« Das ist verständlich, denn wenn eine Positionierung funktioniert, gibt es wenig Anreiz, sie zu hinterfragen. Doch genau hier liegt das Risiko: Selbst die erfolgreichste Positionierung kann mit der Zeit an Wirkung verlieren. Märkte verändern sich, Wettbewerber werden mutiger, und die Erwartungen der Kundschaft wandeln sich schneller, als man oft denkt.
Viele Märkte und Kategorien folgen etablierten Annahmen und Konventionen. Diese bestimmen, wie Marken sich positionieren, kommunizieren und agieren. Zum Beispiel wird in der Werbung für Fast Food fast immer das Essen gezeigt, der Kauf eines Neuwagens läuft traditionell über Autohäuser, und Banken gelten oft als unflexibel und traditionell. Solche Konventionen haben in der Vergangenheit häufig gut funktioniert, doch nicht alle sind heute noch zeitgemäß. Einige davon sind veraltet und basieren auf einem Kontext, der längst nicht mehr existiert.
Die Herausforderung – und gleichzeitig die Chance – liegt darin, zu erkennen, welche Konventionen unveränderlich bleiben sollten und welche in Frage gestellt werden können. Genau an diesem Punkt entstehen Möglichkeiten für eine neue, spannende Positionierung und Wachstumspotenziale für deine Marke. Konventionen gibt es in jedem Bereich:
Zielgruppenansprache: So setzt Gilette verstärkt Frauen ein, um Rasierer an Männer zu verkaufen.
Medienkanäle: Wie Dyson in den USA Anzeigen für Staubsauger in Design- und Architekturmagazinen statt in allgemeinen Lifestyle-Magazinen platzierte.
Distributionskanäle: Beachtlich, der Erfolg von Direct-to-Consumer-Marken, die traditionelle Einzelhändler umgehen.
Preisstrategien: Vom Produktverkauf hin zu Abonnements oder Membership-Modellen, wie im Trend zu Software as a Service (SaaS).
Kommunikationskonventionen: Die Wahl von Sprache, Bildmaterial oder den Personen, die in der Werbung gezeigt werden.
Die gute Nachricht: Diese Konventionen sind nicht in Stein gemeißelt. Mit der richtigen Analyse und einer mutigen Vision kannst du neue Positionierungsräume entdecken und deine Marke für die Zukunft ausrichten.
Was du aus diesem Beitrag mitnehmen kannst:
👉 Wie du die Positionierung deiner Marke kritisch hinterfragst und erkennst, ob sie noch zeitgemäß ist.
👉 Warum es wichtig ist, bestehende Marktregeln und Konventionen zu analysieren und gezielt aufzubrechen.
👉 Welche Schritte nötig sind, um eine disruptive Positionierung zu entwickeln und deine Marke klar zu differenzieren.
👉 Wie erfolgreiche Marken wie Oatly, Dyson und mymuesli ihre Branchen verändert haben und was du daraus lernen kannst.
👉 Praktische Tipps und Methoden, die dir helfen, mutige und innovative Positionierungsansätze umzusetzen.
Märkte und Kundenerwartungen ändern sich, und Konventionen, die früher erfolgreich waren, können heute eine Bremse sein. Wer bereit ist, die Regeln zu hinterfragen, eröffnet sich völlig neue Chancen für Wachstum und Differenzierung.
Im nächsten Kapitel schauen wir uns an, was Markenpositionierung genau bedeutet und wie sie traditionell entwickelt wird.
Inhalte:
Was bedeutet Markenpositionierung eigentlich?
Warum traditionelle Positionierungsstrategien oft nicht ausreichen
Was macht eine Positionierung disruptiv?
Wie du eine disruptive Positionierung entwickelst
Chancen und Risiken disruptiver Positionierung
Praxisbeispiele für disruptive Positionierungen
Tipps für den Start in die disruptive Positionierung
Fazit: Mut zur Veränderung
1. Was bedeutet Markenpositionierung eigentlich?
Markenpositionierung bedeutet, deiner Marke einen klaren und unverwechselbaren Platz im Markt und im Kopf deiner Kundinnen und Kunden zu sichern. Sie ist das Fundament jeder erfolgreichen Marke und beantwortet die zentralen Fragen: Wer bist du? Für wen bist du da? Warum sollten sich Kundinnen und Kunden ausgerechnet für dich entscheiden?
Das Ziel einer starken Positionierung ist es, sich so klar und eindeutig von der Konkurrenz abzuheben, dass deine Marke in einer bestimmten Kategorie zur ersten Wahl wird. Dies gelingt, indem du die Werte, Bedürfnisse und Erwartungen deiner Zielgruppe in den Mittelpunkt stellst.
Die klassische Herangehensweise an Markenpositionierung:
Analyse des Marktes und der Konkurrenz: Was machen andere Marken in deiner Branche, und welche Position nehmen sie ein? Welche Lücken gibt es im Markt?
Definition der Zielgruppe: Wen möchtest du ansprechen? Welche Probleme, Wünsche oder Bedürfnisse hat diese Gruppe?
Entwicklung einer Unique Selling Proposition (USP): Was macht deine Marke einzigartig? Welchen Mehrwert bietest du, den niemand sonst so liefern kann?
Eine klassische Positionierung fokussiert sich darauf, die Marke klar und konsistent zu präsentieren, indem sie diese Elemente optimal aufeinander abstimmt. Doch in einem überfüllten Markt kann eine solche Herangehensweise an ihre Grenzen stoßen – genau hier kommt die Möglichkeit einer disruptiven Positionierung ins Spiel.
Wenn ihr mehr über die Grundlagen und die Bedeutung einer präzisen Markenpositionierung erfahren möchtet, empfehle ich euch meinen Beitrag «Positioning: Wie Marken selbst in übersättigten Märkten profitabel wachsen.» hier in meinem Blog.
Markenpositionierung schafft die Basis für Klarheit und Differenzierung. Doch klassische Ansätze reichen oft nicht aus, um wirklich hervorzustechen.
Im nächsten Kapitel erfährst du, warum herkömmliche Strategien oft an ihre Grenzen stoßen und wie du mutiger denken kannst, um dich abzuheben.
2. Warum traditionelle Positionierungsstrategien oft nicht ausreichen
In vielen Märkten wird es immer schwieriger, sich abzuheben. Ob es der Kaffeemarkt ist, der Markt für Mineralöle (Tankstellen) oder der Markt für Mineralwasser, in denen sich unzählige Marken mit nahezu identischen Produktversprechen um Aufmerksamkeit streiten, oder die Modebranche, in der Fast-Fashion-Giganten ständig neue Trends kopieren – Differenzierung wird zur echten Herausforderung. In überfüllten und Commodity-Märkten reicht es nicht mehr, einfach »gut genug« zu sein.
Die Erwartungen der Kundinnen und Kunden ändern sich ebenfalls rasant. Heute geht es nicht nur darum, ein gutes Produkt anzubieten, sondern auch um Werte wie Nachhaltigkeit, es geht um individualisierte Angebote, Markentransparenz und um eine authentische Markenkommunikation. Eine Positionierung, die vor fünf Jahren noch innovativ und differenzierend war, kann heute schon generisch wirken. Marken, die sich nicht weiterentwickeln, riskieren, den Anschluss zu verlieren.
Ein weiteres Problem ist der beliebte »Copy-Cat-Ansatz«. Zu viele Unternehmen orientieren sich an den Strategien erfolgreicher Marken und versuchen, diese zu kopieren. Das mag kurzfristig funktionieren, führt aber langfristig ins Mittelmaß. Ohne ein klares, eigenes Profil verschwindet die Marke in der Masse und wird von Kundinnen und Kunden kaum wahrgenommen. Und Mittelmaß ist keine Strategie – es ist ein Risiko.
Traditionelle Positionierungsstrategien stoßen in dynamischen Märkten schnell an ihre Grenzen. Ohne Mut zur Abgrenzung und Anpassung verliert eine Marke an Relevanz.
Im nächsten Kapitel erfährst du, was eine wirklich disruptive Positionierung ausmacht und wie sie bestehende Marktregeln herausfordert.
3. Was macht eine Positionierung disruptiv?
Disruptiv bedeutet, die Regeln eines Marktes infrage zu stellen oder komplett neu zu definieren. Eine disruptive Positionierung bricht bewusst mit Konventionen, schafft neue Kategorien und verschiebt die Grenzen dessen, was Kundinnen und Kunden von einem Produkt oder einer Marke erwarten. Das Ziel ist nicht, in einem bestehenden Marktsegment besser zu sein, sondern das Spielfeld zu verändern.
Merkmale disruptiver Positionierungen:
Radikale Abgrenzung vom Status quo: Eine disruptive Marke setzt sich bewusst von gängigen Standards ab. Sie hinterfragt etablierte Normen und bietet Alternativen, die sich grundlegend unterscheiden.
Frame of Reference und Point of Difference: Der Frame of Reference definiert, in welchem Kontext die Marke wahrgenommen werden soll – also die „Spielfeldregeln“. Der Point of Difference hebt hervor, warum sich die Marke in diesem Kontext abhebt. Gemeinsam helfen diese beiden Ansätze, eine neue Perspektive auf die Positionierung zu gewinnen. Wenn ihr mehr über den Frame of Reference und seine Bedeutung für die Positionierung erfahren möchtet, empfehle ich euch meinen Beitrag «What business are you in? Mit dem richtigen Frame of Reference zu einer schärferen Positionierung» hier in meinem Blog.
Fokus auf ungenutzte Chancen oder vernachlässigte Zielgruppen: Disruptive Marken erkennen, wo traditionelle Anbieter Lücken lassen, und nutzen diese aus.
Mut zur Polarisierung: Nicht jede Zielgruppe wird eine disruptive Positionierung mögen – und das ist in Ordnung. Polarisierung kann helfen, eine treue und engagierte Community aufzubauen.
Beispiele aus dem deutschen Markt:
mymuesli: Während die meisten Müslihersteller auf Massenproduktion und Standardisierung setzen, stellte mymuesli das Konzept auf den Kopf. Die Marke ermöglichte Kundinnen und Kunden, ihr eigenes Müsli individuell zusammenzustellen – ein völlig neuer Ansatz in einem bis dahin wenig innovativen Markt.
Oatly: Die Marke hat die Kategorie der Haferdrinks nicht nur mit revolutionärer Kommunikation aufgemischt, sondern auch den Status quo der Milchindustrie direkt herausgefordert. Oatly steht für Nachhaltigkeit, pflanzliche Ernährung und einen frechen, unverwechselbaren Ton, der polarisiert.
Wenn du wissen willst, wie du deine Marke nicht nur anders, sondern bedeutsam anders positionierst, dann empfehle ich dir auch meinen Beitrag »Ist deine Marke auf bedeutsame Weise anders« hier im Blog.
Disruptive Positionierungen brechen mit Konventionen, setzen neue Maßstäbe und zielen auf ungenutzte Chancen oder Nischen ab. Sie zeigen, dass mutige Marken ganze Märkte verändern können.
Im nächsten Kapitel erfährst du, wie du eine solche Positionierung Schritt für Schritt entwickeln kannst, um deine Marke klar zu differenzieren.
Dieses Diagramm kann als klare Roadmap dienen, um die Entwicklung einer disruptiven Positionierung schrittweise anzugehen und sicherzustellen, dass nichts übersehen wird. Ein Klick auf die Abbildung startet automatisch den Download einer detaillierten PDF-Datei. (Abbildung:BrandDoctor)
4. Wie du eine disruptive Positionierung entwickelst
Disruptive Positionierungen erfordern einen klaren Plan, mutige Entscheidungen und eine konsequente Umsetzung. Hier ist ein 10-Schritte-Stufenplan, der dir hilft, deine Marke neu und innovativ zu positionieren:
Markt analysieren: Schau dir an, welche Regeln und Standards in deinem Markt gelten. Analysiere, wie deine Wettbewerber agieren und welche Positionen sie einnehmen.
Zielgruppe verstehen: Erforsche die Bedürfnisse deiner Zielgruppe und finde ihre größten „Pain Points“ – also die Probleme, die sie aktuell erleben.
Lücken finden: Vergleiche, was Kundinnen und Kunden erwarten, mit dem, was der Markt tatsächlich bietet. Identifiziere die Lücken, die du mit deiner Marke schließen kannst.
Vision entwickeln: Definiere eine klare und inspirierende Vision, die zeigt, wie sich deine Marke vom Wettbewerb abheben wird.
Mutige Ideen entwickeln: Breche bewusst mit traditionellen Konventionen und entwickle kreative Ansätze, die den Status quo infrage stellen.
Konzepte testen: Setze deine Ideen in kleinen Prototypen um und sammle Feedback von der Zielgruppe, bevor du große Ressourcen investierst.
Anpassung planen: Basierend auf den Testergebnissen verfeinerst du deine Ideen und bereitest sie auf die Umsetzung vor.
Umsetzung starten: Rolle deine neue Positionierung mit einer klaren Strategie aus. Kommuniziere deine Vision konsistent und über alle relevanten Kanäle.
Feedback einholen: Überprüfe kontinuierlich, wie deine neue Positionierung bei der Zielgruppe ankommt, und analysiere die Ergebnisse.
Weiterentwickeln: Passe deine Strategie regelmäßig an neue Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse an. Disruption ist kein einmaliges Projekt, sondern ein dynamischer Prozess.
Tools und Methoden:
Design Thinking: Diese Methode hilft dir, die Bedürfnisse deiner Kundschaft ins Zentrum zu stellen. Durch Interviews, Prototypen und Tests kannst du Lösungen entwickeln, die wirklich relevant sind.
Jobs-to-be-Done-Ansatz: Frage dich, welche Aufgabe deine Marke für die Zielgruppe erfüllen soll. Geht es darum, ein Problem zu lösen oder eine bestimmte Erfahrung zu ermöglichen? Dieser Ansatz sorgt für Klarheit über den Nutzen deiner Marke. »Jobs-to-be-done« ist eine Betrachtungsweise der Herausforderungen der Konsumentinnen und Konsumenten, die aus der »Value-Proposition-Canvas-Methode« stammt. Wenn du mehr darüber lernen möchtest, wie du mit der »Value-Proposition-Canvas-Methode« ein wirklich relevantes und attraktives Nutzenversprechen für deine Marke oder dein Angebot entwickelst, empfehle ich dir meinen Beitrag »Wie formuliert ihr das einzigartige Nutzenversprechen für euer Angebot?« hier im Blog.
Disruptive Positionierungen erfordern eine klare Analyse, mutige Visionen und den Willen, traditionelle Regeln infrage zu stellen. Mit den richtigen Methoden und einem iterativen Prozess kannst du deine Marke erfolgreich abheben lassen.
Im nächsten Kapitel werfen wir einen Blick auf die Chancen und Risiken, die mit disruptiver Positionierung einhergehen – und wie du diese gezielt managen kannst.
5. Chancen und Risiken disruptiver Positionierung
Disruptive Positionierungen bieten enorme Chancen, bringen aber auch spezifische Risiken mit sich. Beides sollte sorgfältig abgewogen werden, bevor du dich auf einen solchen Ansatz einlässt.
Chancen:
Hohe Aufmerksamkeit und Differenzierung im Markt: Disruptive Marken fallen auf, da sie bestehende Konventionen infrage stellen und einen neuen Standard setzen.
Chance, eine Vorreiterrolle zu übernehmen: Wer die Regeln eines Marktes neu definiert, wird oft als Pionier wahrgenommen und stärkt seine Position nachhaltig.
Aufbau einer starken Markenbindung: Innovationen, die echte Probleme lösen, erzeugen Relevanz und schaffen eine emotionale Verbindung zur Zielgruppe. Kunden schätzen Marken, die mutig und anders sind.
Risiken:
Polarisierung: Disruptive Ansätze gefallen nicht allen. Während manche Zielgruppen begeistert reagieren, könnten andere sich abwenden.
Höheres Investment in Kommunikation und Marktforschung: Eine disruptive Positionierung erfordert intensive Marktforschung und eine klare, durchdachte Kommunikationsstrategie, was zusätzliche Ressourcen bindet.
Gefahr von Nachahmungen: Eine erfolgreiche disruptive Positionierung wird oft von Wettbewerbern kopiert, was die Differenzierung langfristig erschweren kann.
Disruptive Positionierungen können Marken in kurzer Zeit an die Spitze bringen, erfordern jedoch Mut, Planung und die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Die Chancen überwiegen, wenn die Strategie gut durchdacht ist.
Im nächsten Kapitel zeige ich dir inspirierende Beispiele von Marken, die disruptive Positionierungen erfolgreich umgesetzt haben, und was du daraus lernen kannst.
6. Praxisbeispiele für disruptive Positionierungen
Disruptive Marken zeigen, dass es möglich ist, Märkte radikal zu verändern und sich nachhaltig zu differenzieren. Hier sind drei inspirierende Beispiele aus verschiedenen Branchen, die dir zeigen, wie mutige Positionierungen umgesetzt werden können.
N26: Die Bank neu gedacht
Die deutsche Neobank N26 hat das klassische Banking komplett neu interpretiert. Statt Filialen und langen Wartezeiten setzt N26 auf eine vollständig digitale Erfahrung, die Kundinnen und Kunden alles per Smartphone erledigen lässt. Was N26 richtig gemacht hat:
Fokus auf Mobilität und einfache Nutzung für die digitale Generation.
Radikale Abkehr vom traditionellen Bankensystem mit Filialen und Papierkram. Was du daraus lernen kannst: Befreie deine Marke von unnötigen Komplexitäten und richte sie konsequent an den Bedürfnissen einer modernen Zielgruppe aus.
Too Good To Go: Lebensmittel retten leicht gemacht
Too Good To Go hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Über die App können Kundinnen und Kunden überschüssiges Essen von Restaurants und Supermärkten günstig kaufen. Was Too Good To Go richtig gemacht hat:
Ein gesellschaftliches Problem (Lebensmittelverschwendung) in den Markenkern integriert.
Eine einfache Lösung geschaffen, die für Kundschaft und Partner gleichermaßen attraktiv ist. Was du daraus lernen kannst: Eine Marke, die echte Probleme adressiert, gewinnt schnell an Relevanz und baut eine starke Bindung zur Kundschaft auf.
Guter Punkt! Hier ist ein alternatives Beispiel aus einem anderen Bereich, das stärker auf Differenzierung und Innovation setzt:
FlixBus: Revolution des Fernreiseverkehrs
FlixBus hat den Fernreiseverkehr in Europa neu gedacht, indem es traditionelle Busunternehmen zu einer modernen, digitalisierten Mobilitätsplattform zusammenschließt und mit einem gemeinsamen attraktiven Markenversprechen versieht. Mit einer Kombination aus Technologie, Flexibilität und erschwinglichen Preisen hat sich FlixBus als Marktführer etabliert, ohne einen einzigen eigenen Bus zu besitzen.
Was FlixBus richtig gemacht hat:
Die Nutzung digitaler Plattformen zur einfachen Buchung und Verfolgung von Reisen.
Aufbau eines schlanken Geschäftsmodells durch Kooperationen mit lokalen Busunternehmen statt eigener Flotte. Was du daraus lernen kannst: Disruption kann gelingen, indem man bestehende Infrastruktur effizienter nutzt und gleichzeitig ein besseres Kundenerlebnis schafft.
Diese Beispiele zeigen, dass disruptive Positionierungen echte Probleme lösen, klare Visionen verfolgen und bereit sind, etablierte Regeln zu brechen.
Im nächsten Kapitel gebe ich dir konkrete Tipps, wie du die ersten Schritte hin zu einer disruptiven Positionierung wagen kannst und welche Tools dir dabei helfen.
7. Tipps für den Start in die disruptive Positionierung
Der Weg zu einer disruptiven Positionierung beginnt mit klugem und strategischem Handeln. Hier sind vier praxisnahe Tipps, die dir helfen, mutige Veränderungen erfolgreich anzugehen:
Starte mit kleinen Experimenten
Große Veränderungen sind risikoreich – deshalb solltest du mit überschaubaren Tests beginnen. Probiere neue Ansätze im kleinen Maßstab aus, um Erkenntnisse zu gewinnen, bevor du größere Investitionen tätigst.Nutze Feedback von Zielgruppen
Die besten Ideen entstehen im Dialog mit deiner Zielgruppe. Hol dir frühzeitig Rückmeldungen zu neuen Konzepten und passe diese basierend auf dem Feedback an.Bleib konsequent
Disruptive Positionierung braucht Zeit und Durchhaltevermögen. Lass dich nicht von anfänglichem Widerstand oder fehlendem Soforterfolg entmutigen – der langfristige Nutzen ist es wert.Vermeide Aktionismus
Eine disruptive Positionierung sollte niemals auf schnellen, unüberlegten Aktionen basieren. Plane deine Schritte sorgfältig, analysiere den Markt und entwickle eine klare Strategie, um ziellos wirkende Experimente zu vermeiden.
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen disruptiven Positionierung liegt in klugem, strategischem Handeln und der Bereitschaft, Feedback anzunehmen und konsequent zu bleiben.
Im nächsten Kapitel fassen wir alle wichtigen Erkenntnisse zusammen und geben dir einen letzten Impuls, wie du das Gelernte direkt in deinem Unternehmen umsetzen kannst.
8. Fazit: Mut zur Veränderung
Eine starke Marke lebt von ihrer Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln. Du hast in diesem Beitrag gelernt, was disruptive Positionierung bedeutet, warum traditionelle Ansätze oft nicht ausreichen und wie du mutige Schritte gehen kannst, um deine Marke neu zu definieren. Dabei kommt es darauf an, Marktregeln zu hinterfragen, die Bedürfnisse deiner Zielgruppe ernst zu nehmen und konsequent innovative Ideen umzusetzen.
Jetzt ist die perfekte Zeit, den Status quo infrage zu stellen. Der Markt bietet immer ungenutzte Chancen, und mit einer klaren Vision kannst du deine Marke nicht nur zukunftssicher machen, sondern auch als Vorreiter in deiner Branche positionieren.
Wenn du Unterstützung auf diesem Weg suchst, stehe ich dir mit meiner Marke BrandDoctor gerne zur Seite. Gemeinsam analysieren wir deine aktuelle Positionierung, entwickeln mutige Ideen und begleiten dich bei der Umsetzung – Schritt für Schritt.
Lass uns ins Gespräch kommen: Ich freue mich, von deinen Herausforderungen zu hören und gemeinsam eine Strategie zu entwickeln, die deine Marke auf das nächste Level bringt. Kontaktiere mich gerne direkt – ich bin für dich da!
Der BrandDoctor hilft bei wichtigen Markenentscheidungen mit Tragweite.
Als BrandDoctor helfe ich Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen dabei, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. Mit innovativen Tools unterstütze ich sie, das wichtige strategische Fundament dafür zu legen, mit ihren Marken nachhaltig erfolgreich am Markt zu agieren.
Über den Autor: Andreas Wiehrdt entwickelt und revitalisiert Marken seit über 20 Jahren. Allein, als Markenstrategieberater oder im Team mit erfahrenen Spezialisten aus seinem Kompetenznetzwerk.