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13 Markennamen, deren wahre Bedeutung du bestimmt nicht kanntest.

13 Markennamen, deren wahre Bedeutung du bestimmt nicht kanntest.

München, den 26.10.2021
Autor: Andreas Wiehrdt
Titelbild: BrandDoctor

Hättet ihr gewusst, dass der Name eines der wertvollsten Unternehmen der Welt eigentlich nur ein Tippfehler war? Und interessiert euch, wie das Fintech PayPal eigentlich heißen sollte?

Nachdem mein erster Beitrag »34 Markennamen, die du bis heute nicht verstanden hast.« so unerwartet gute Resonanz erhalten hat und einige Leser Fragen zur Bedeutung bekannter Marken hatten, folgt hier nun quasi ein »Nachschlag«. 13 weitere berühmte Markennamen, deren Entstehungsgeschichten sehr interessant und kurzweilig sind.

In diesem Beitrag stelle ich euch 13 weitere berühmte Marken vor und erzähle euch die Geschichten, die hinter deren Markennamen stecken..

In meinem Beitrag »Schneller zum neuen Markennamen.« habe ich euch 14 Wege aufgezeigt, wie man gute Markennamen entwickelt. Hier kommt nun eine Liste von weltberühmten Marken, bei denen sich auf den ersten Blick nicht wirklich erschließt, wie die Schöpfer auf den Namen kamen. Marken, die uns zum Teil schon ein gutes Stück unseres Lebens begleiten und bei denen viele von uns bis heute nicht wissen, was sie bedeuten. Hier lüfte ich endlich ihre Geheimnisse:

1. CHUPA CHUPS
Jeder der Kinder hat oder selbst mal eins war, kennt diese kugelrunden Lollies, die uns alle schon in den Wahnsinn getrieben haben, weil man Superkräfte benötigt, um sie auszuwickeln. Aber woher kommt der Name? Zunächst hieß die Marke der spanischen Süßwarenmanufaktur einfach nur »Chups«. In 1969 beauftragte der damalige Inhaber Eric Bernat einen »Design-Profi« um das Logo zu verbessern, und zwar keinen geringeren als den weltberühmten Surealisten Salvador Dali. Der empfahl wegen der besseren Optik eine Zwei-Wort-Marke und man einigte sich auf den Zusatz »Chupa«, abgeleitet vom spanischen Wort »chupar« für »Schlecken« oder »Saugen«. Süße Geschichte oder? Laut Dali soll das gelbe Logo übrigens an ein Gänseblümchen erinnern.

2. EBAY
Die Online-Auktions-Website wurde im September 1995 von dem Computerprogrammierer Pierre Omidyar in San Jose, Kalifornien, noch als »AuctionWeb« gegründet. Sie war Teil einer größeren persönlichen Website, über die Omidyar einen beschädigten Laser zum Verkauf anbot. Als sich abzeichnete, dass die Idee eines Online-Marktplatzes für An- und Verkäufe zwischen Privatkunden Aussicht auf kommerziellen Erfolg haben könnte, versuchte Omidyar den Namen seiner Beratungsgesellschaft »Echo Bay Technology Group« als Internet-Domain registrieren zu lassen. Leider war die Domain »Echobay.com« bereits vergeben und Omidyar musste den Namen verkürzen auf »Ebay.com«. Die häufig zu lesende Erklärung, »Ebay« sei ein Kofferwort für »Electronic Bay« scheint daher wohl falsch.

3. GATORADE
Im Sommer 1965 bat ein Assistenztrainer des Football-Teams der University of Florida einen Wissenschaftler der Universität namens Robert Cade um eine Lösung damit seine Spieler auch bei großer Hitze leistungsfähig bleiben. Die Forscher entwickelten ein Getränk, um Flüssigkeit und Elektrolyte zu ersetzen, die die Spieler durch ihren Schweiß verloren. Das Football-Team der Uni heißt bis heute »Florida Gators«, benannt nach ihrem Maskottchen, einem Alligator, der einem in Florida häufiger über den Weg läuft. Das neu entwickelte isotonische Getränk nannten sie »Gatorade«. Der Name setzt sich aus dem Namen der Footballmannschaft »Gators« und dem Namen des Erfinders Robert Cade zusammen. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass der Name gleich klingt wie »Gator's aid«, es also, die Gators unterstützt und ihnen hilft fit zu bleiben. Bis 1970 trug das Getränk den Namen »Stokely-Van Camp’s finest Gatorade«, weil es von der Firma Stokely-Van Camp hergestellt und vertrieben wurde. Heute gehört die Marke zu PepsiCo.

4. GOOGLE
Eines der größten Technologieunternehmen der Welt hat möglicherweise mit einem Tippfehler begonnen. Mitbegründer Larry Page nahm an einer Brainstorming-Sitzung in Stanford für eine neue Website für Data-Mining teil. Der bisherige Name »BackRub« gefiel Page nicht mehr. Jemand schlug »googolplex« vor - eine der größten beschreibbaren Zahlen. Page verkürzte es auf »googol«. Als er später die Verfügbarkeit der entsprechenden Domain überprüfte, machte er einen Fehler und tippte stattdessen »google.com« ein. Aber der Name gefiel ihm und er registrierte ihn für sich und seinen Mitbegründer Sergey Brin. Und das war wohl eine gute Idee, denn sonst würden wir heute jemanden sagen hören: »Das weiß ich nicht, lassen Sie mich das mal BackRuben.«, was ziemlich seltsam wäre.

5. PEPSI
Der Erfinder Caleb Bradham wollte ursprünglich Arzt werden, begann aber nach seiner Rückkehr nach North Carolina in einer Apotheke zu arbeiten. Im Jahr 1893 braute er das, was er zunächst »Brad's Drink« nannte, eine Mischung aus Wasser, Zucker, Karamell, Zitronenöl, Muskatnuss und anderen Aromastoffen. Fünf Jahre später benannte er es in »Pepsi-Cola« um. Er behauptete, das Getränk könne bei Verdauungsstörungen oder Dyspepsie helfen - der Begriff, von dem Bradham den Namen Pepsi ableitete.

6. PAYPAL
PayPal hieß ursprünglich »Confinity«. Der Name war eine Verschmelzung der Wörter »Confidence« (Vertrauen) und »Infinity« (Unendlichkeit), aber das Unternehmen wurde im Juni 2001 in PayPal umbenannt. Der neue Name sollte emotionaleren Zugang zur Marke schaffen und cooler klingen. Da »Pal« im amerikanischen Sprachgebrauch so etwas wie »Kumpel« oder »Freund« meint, ist die App also »Der Kumpel, der dir beim Bezahlen hilft«.

7. SUBWAY
Fred DeLuca und sein Freund Peter Buck eröffneten 1965 ihren ersten Sandwich-Laden in Bridgeport unter dem Namen »Pete's Super Submarines«, um ihre Studiengebühren für das Medizinstudium bezahlen zu können. Als das Geschäft nicht wirklich anlief, benannten sie den Laden in »Subway« um. Innerhalb des ersten Jahres unter dem neuen Namen machten sie immerhin einen Gewinn von 7.000 Dollar. Seit Ende 2010 ist Subway die Fast-Food-Kette mit den weltweit meisten Restaurants!

8. NIKE
Der schon seit langem weltweit führende Sportartikelhersteller wurde 1964 ursprünglich als »Blue Ribbon Sports« von Leichtathletiktrainer Bill Bowerman und Philip Knight gegründet und diente zunächst als US-Vertriebshändler für Laufschuhe von Onitsuka Tiger, einem japanischen Unternehmen, das heute als Asics bekannt ist. Im Jahr 1971 beschloss das Unternehmen, seine eigenen Schuhe unter einer eigenen Marke zu vertreiben. Als Markennamen entschied man sich schließlich für Nike nach der griechischen Siegesgöttin.

9. OPI
Jetzt was für die weiblichen Leser meines Blogs. Selbst die kennen wahrscheinlich nicht die Geschichte von OPI. Ursprünglich hieß OPI »Odontorium Products Inc.« und war ein kleines Unternehmen für Dentalbedarf. Als die Eigentümer feststellten, dass die zur Herstellung falscher Zähne verwendeten Dentalacryle sehr beliebt waren, aber illegal zur Herstellung falscher Nägel verwendet wurden, ließen sie eine nagelfreundliche Acrylversion entwickeln. Später schlossen sie den zahnmedizinischen Teil des Unternehmens, um sich ganz auf dekorative Nagelkosmetikprodukte zu konzentrieren, und verkürzten den Namen auf OPI. OPI stellt heute pro Jahr 55 Millionen Flaschen Nagellack her.

10. IKEA
Ingvar Kamprad, ein damals 17-jähriger Schwede, gründete das Unternehmen 1943 mit dem Geld, das ihm sein Vater für seine guten schulischen Leistungen gab. Der angehende Einzelhandelstitan formte den Namen seines Unternehmens, das ursprünglich Stifte, Brieftaschen, Bilderrahmen, Tischläufer, Uhren, Schmuck und Nylonstrümpfe zu reduzierten Preisen verkaufte, aus seinen Initialen (I.K.) und den Anfangsbuchstaben von Elmtaryd (E) und Agunnaryd (A), dem Bauernhof und dem Dorf, in dem er aufwuchs. Was IKEAS verrückte Produktnamen angeht, so folgen sie offenbar einem System. Einem Artikel im Guardian zufolge hat Kamprad, der Legastheniker ist, festgestellt, dass die Benennung von Produkten mit Eigennamen und Wörtern ihre Merkfähigkeit erleichtert. Sofas, Couchtische, Bücherregale, Medienschränke und Türklinken sind nach Orten in Schweden (Klippan, Malmö) benannt, Betten, Kleiderschränke und Flurmöbel nach Orten in Norwegen, Teppiche nach Orten in Dänemark und Esstische und Stühle nach Orten in Finnland. Bücherschränke sind hauptsächlich nach Berufen benannt (Bonde = Bauer; Styrman = Steuermann). Badeutensilien sind konsequenterweise nach skandinavischen Seen und Flüssen benannt.

11. TWITTER
Nachdem er den Namen »Twitch« (Zucken) für seinen Social-Networking-Dienst verworfen hatte, erklärte Mitbegründer Jack Dorsey gegenüber der BBC: »Wir haben im Wörterbuch nach Wörtern in diesem Zusammenhang gesucht und sind auf das Wort »Twitter« gestoßen, und das war einfach perfekt. Die Definition lautete »ein kurzer Schwall von belanglosen Informationen» und »Vogelgezwitscher«. Und das ist genau das, was das Produkt war.« Denkt am Donald Trump und seine Tweets passt das deutsche Verb »Schwallen« auch ganz hervorragend.

12. SKYPE
Der Instant-Messaging-Dienst wurde 2003 gestartet. Der Name leitet sich von »Sky peer-to-peer« ab, also einer Möglichkeit, Menschen drahtlos über »den Himmel« (also wireless) miteinander zu verbinden. Es wurde dann zunächst zu »Skyper« verkürzt. Die Domaine »Skyper.com« war jedoch bereits vergeben, sodass die Entwickler einfach das "R" am Ende weggelassen haben und »Skype« daraus machten. Seit 2011 ist Skype im Besitz von Microsoft.

13. APPLE
Viele Menschen glauben, dass das Unternehmen nach dem Plattenlabel der Beatles, »Apple Corps Ltd«, benannt wurde, weil die Mitbegründer Steve Jobs und Steve Wozniak große Fans der britischen Band waren. Tatsächlich wurde »Apple, Inc.« aber nach einer Apfelfarm benannt, die die beiden Gründer in Oregon besuchten. Jobs gefiel der Name »Apple«, weil er »lustig, temperamentvoll und nahbar« war. »Es dauerte ein paar Wochen, bis uns ein Name für die Partnerschaft einfiel.«, erinnert sich Wozniak. »Ich erinnere mich, dass ich Steve Jobs auf dem Highway 85 vom Flughafen zurückfuhr. Steve war auf dem Rückweg von einem Besuch in Oregon an einem Ort, den er »Apfelgarten« nannte. In Wirklichkeit war es eine Art Kommune. Steve schlug einen Namen vor - »Apple Computer«.« Der erste Kommentar aus meinem Mund war: »Da kommen wir in Konflikt mit Apple Records!« Also versuchten wir beide, technisch klingende Namen zu finden, die besser waren, aber uns fielen keine guten ein. »Apple« war so viel besser, besser als jeder andere Name, den wir uns vorstellen konnten.«

Falls ihr selbst mal vor der Aufgabe steht, einen neuen Markennamen zu entwickeln möchte ich euch noch einmal meinen oben bereits erwähnten Beitrag »Schneller zum neuen Markennamen.« ans Herz legen. Wirklich gute Markennamen zu entwickeln, die der Positionierung oder dem Versprechen eures Angebots entsprechen, für die es eine freie Domain gibt, die nicht bereits durch andere Unternehmen geschützt sind und deren Bedeutung in anderen Kulturkreisen eurem Erfolg nicht im Wege stehen, ist keine triviale Aufgabe. Sehr gerne unterstütze ich dabei einen Markennamen zu entwickeln, der euer Wachstum nachhaltig unterstützt.

Falls ihr alles wirklich alles zum Thema Entwicklung Erfolg versprechender Markennamen lesen möchtet, empfehle ich euch abschließend meinen Beitrag »Namensfindung für Marken: Mein strategischer Ansatz zum Erfolg.«


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Als BrandDoctor helfe ich Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen dabei, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. Mit innovativen Tools unterstütze ich sie, das wichtige strategische Fundament dafür zu legen, mit ihren Marken nachhaltig erfolgreich am Markt zu agieren.

Über den Autor: Andreas Wiehrdt entwickelt und revitalisiert Marken seit über 20 Jahren. Alleine, als Markenstrategieberater oder im Team mit erfahrenen Spezialisten aus seinem Kompetenznetzwerk.