Offen und ehrlich – Wie ihr mit Markentransparenz und Authentizität eure Marke stärkt.
Autor: Andreas Wiehrdt
München, den 19.02.2025
Titelbild: DALL-E
Voraussichtliche Lesedauer: 16 Minuten.
Transparenz und Authentizität gelten für viele Verbraucherinnen und Verbraucher inzwischen als wichtige Voraussetzungen, um Vertrauen aufzubauen. Unternehmen stehen dabei vor einem komplexen Spannungsfeld: Einerseits ermöglichen Datenanalysen, Kundinnen und Kunden immer gezielter und individueller anzusprechen, andererseits wächst bei vielen die Skepsis gegenüber Datensammlung sowie die Sorge um ihre Privatsphäre. Gleichzeitig scheint es, dass zahlreiche Kundinnen und Kunden mehr Offenheit von Unternehmen erwarten – nicht nur in Bezug auf Daten, sondern auch bei Themen wie Nachhaltigkeit, Produktionsbedingungen und Unternehmenswerte.
Das stellt Marken vor eine klare Herausforderung: Wie kann man den Wunsch nach Personalisierung mit der Notwendigkeit für mehr Transparenz und Authentizität in Einklang bringen? Es geht nicht nur darum, Richtlinien einzuhalten oder skandalfrei zu bleiben. Marken müssen authentisch handeln, glaubwürdig kommunizieren und echte Einblicke gewähren, um langfristig Vertrauen und Loyalität zu sichern.
Transparenz und Authentizität werden zunehmend als wichtige Faktoren wahrgenommen, um die Erwartungen der Kundschaft zu erfüllen. Wer glaubwürdig handelt und kommuniziert, stärkt das Vertrauen und differenziert sich zugleich im Wettbewerb.
Das erwartet dich in diesem Beitrag
👉 Du erfährst, warum Transparenz und Authentizität heute entscheidend für den Erfolg deiner Marke sind und wie sie Vertrauen und Loyalität stärken.
👉 Du lernst die wichtigsten Bereiche kennen, in denen Marken Transparenz zeigen sollten – von Datenschutz bis Produktionsbedingungen.
👉 Du entdeckst, wie transparente Marken sich vom Wettbewerb abheben, Krisen besser überstehen und langfristig erfolgreicher sind.
👉 Du erhältst eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum kostenlosen Download, um Transparenz in deinem Unternehmen strukturiert zu steigern.
👉 Du findest heraus, wie du typische Hindernisse wie interne Widerstände oder Datenschutzprobleme erfolgreich bewältigst.
Im ersten Kapitel erfährst du, warum Transparenz so viel mehr umfasst als nur Datenschutz und wie du deine Marke durch Offenheit und Authentizität gezielt stärken kannst.
Hallo, ich bin der BrandDoctor und helfe Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. In diesem Blog für Markenverantwortliche und -entscheider schreibe ich regelmäßig über interessante Themen rund um Marke und Markenstrategie.
Inhalte:
Einleitung: Warum Transparenz und Authentizität unverzichtbar sind
Warum Transparenz und Authentizität heute entscheidend sind
Was bedeutet Markentransparenz konkret?
Chancen für transparente und authentische Marken
Erwartungen der Kundschaft verstehen
Wie du Transparenz und Authentizität in deiner Marke steigerst
Typische Hindernisse und wie du sie überwindest
Das Dilemma zwischen Datensammlung und Privatsphäre
Fazit – Der Weg zur authentischen, transparenten Marke
Kapitel 1: Warum Transparenz und Authentizität heute entscheidend sind.
Transparenz und Authentizität sind heute nicht nur Werte, sondern entscheidende Faktoren für den Markterfolg. Laut einer Umfrage von Emarsys gaben 86 % der Verbraucherinnen und Verbraucher an, dass Authentizität ein wesentlicher Faktor für ihre Markenwahl ist. Gleichzeitig legen immer mehr Menschen Wert auf klare, nachvollziehbare Informationen zu Produkten und Unternehmenspraktiken (z. B. Herkunft von Rohstoffen oder Nachhaltigkeitsstandards).
Die Auswirkungen auf Markenloyalität und Kaufentscheidungen sind enorm: Transparente Marken gelten als glaubwürdiger und wecken bei vielen Kundinnen und Kunden das Gefühl, mit gutem Gewissen zu konsumieren. Ein Beispiel dafür ist die Drogeriekette dm, die seit Jahren in ausführlichen Nachhaltigkeitsberichten aufzeigt, wie sie ihre ökologischen und sozialen Standards umsetzt. Ein weiteres Vorbild ist Alnatura, das regelmäßig die Transparenz seiner Lieferketten betont und aufzeigt, woher die Rohstoffe seiner Produkte stammen.
Unternehmen, die authentisch und offen kommunizieren, genießen nicht nur mehr Vertrauen, sondern profitieren auch langfristig von treueren Kundinnen und Kunden. Denn wer sich für eine Marke entscheidet, die ihre Werte und Prinzipien offen lebt, fühlt sich oft stärker mit ihr verbunden.
Transparenz und Authentizität sind für viele Verbraucherinnen und Verbraucher ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Marken, die klar kommunizieren und glaubwürdig handeln, stärken ihre Loyalität und heben sich im Wettbewerb ab.
Im nächsten Kapitel geht es darum, was Transparenz im Detail bedeutet und welche Aspekte über Datenschutz hinaus von besonderer Bedeutung sind.
2. Was bedeutet Markentransparenz konkret?
Transparenz bedeutet, dass eine Marke offen und ehrlich kommuniziert und durch konsistente Handlungen Vertrauen aufbaut. Authentizität ergänzt dies, indem Marken ihre Werte und Persönlichkeit aktiv leben und durchgängig einhalten – vom Angebot bis zur Kommunikation.
Bereiche, in denen Transparenz entscheidend ist:
Umgang mit Kundendaten:
Kunden erwarten, dass ihre Daten sicher und verantwortungsvoll behandelt werden.
Offene Informationen über Datennutzung und Datenschutzrichtlinien schaffen Vertrauen.
Produktionsbedingungen:
Themen wie Fair Trade, Arbeitsbedingungen und Lieferketten sind für viele Kunden kaufentscheidend.
Marken, die hier Transparenz zeigen, positionieren sich glaubwürdig und verantwortungsvoll.
CO₂-Fußabdruck:
Konsumenten achten zunehmend auf die Klimafreundlichkeit von Marken.
Eine klare Kommunikation über Maßnahmen zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes ist essenziell.
Inhaltsstoffe und Herkunft:
Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, was in den Produkten steckt und woher die Rohstoffe stammen.
Marken, die transparente Informationen liefern, werden als vertrauenswürdiger wahrgenommen.
Werte und Haltung der Marke:
Kunden erwarten, dass Marken klare Positionen zu sozialen und ökologischen Themen einnehmen.
Authentische Marken zeigen Haltung und bleiben dabei glaubwürdig.
Positiv-Beispiele:
Ritter Sport:
Transparenz bei Rohstoffen: Ritter Sport setzt seit 2018 ausschließlich auf 100 % nachhaltigen Kakao, der von unabhängigen Organisationen wie Rainforest Alliance zertifiziert ist. Die Marke erklärt auf ihrer Webseite und Verpackung genau, was hinter dem Begriff „nachhaltiger Kakao“ steckt und wie sie ihre Lieferketten optimiert. Dadurch hat Ritter Sport sich als Vorreiter in der Branche positioniert und genießt das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten.
VAUDE:
Klimaneutralität: Der Outdoor-Ausrüster ist seit 2012 klimaneutral und setzt nicht nur auf nachhaltige Materialien, sondern auch auf CO₂-reduzierte Prozesse in Produktion und Logistik. VAUDE teilt detaillierte Berichte zu seinen Maßnahmen, z. B. in jährlichen Nachhaltigkeitsberichten, und lässt sich von externen Prüfern zertifizieren. Dadurch hat die Marke nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern wird auch als glaubwürdiger Akteur in der Nachhaltigkeitsdebatte wahrgenommen.
Negativbeispiel:
Volkswagen (Abgasskandal):
2015 kam ans Licht, dass Volkswagen systematisch Software in seine Dieselautos integriert hatte, um bei Emissionstests falsche Werte zu erzeugen. Dies widersprach nicht nur den kommunizierten Markenwerten, sondern auch den gesetzlichen Vorgaben. Der Skandal zerstörte das Vertrauen vieler Kunden und führte zu milliardenschweren Strafen, einem Imageschaden und nachhaltiger Kritik an der Marke. Es wurde deutlich, dass mangelnde Transparenz und gezielte Täuschung langfristige Schäden für die Marke nach sich ziehen können.
Markentransparenz bringt klare Vorteile, wie die Beispiele von Ritter Sport und VAUDE zeigen, während der Volkswagen-Abgasskandal die Risiken mangelnder Transparenz verdeutlicht.
Im nächsten Kapitel erfährst du, wie transparente Markenkommunikation das Vertrauen stärkt und die Kundenbindung langfristig verbessert.
Mit diesem Überblick kannst du sicherstellen, dass du Transparenz in den Bereichen erzeugst, die für deine Zielgruppe am wichtigsten sind. Ein Klick auf die Abbildung startet automatisch den Download einer detaillierten PDF-Datei. (Abbildung: BrandDoctor)
Kapitel 3: Chancen für transparente und authentische Marken
Transparenz und Authentizität bieten Marken zahlreiche Vorteile, die weit über kurzfristige Imagegewinne hinausgehen.
👍 Aufbau von Vertrauen
Einer der wichtigsten Effekte ist der Aufbau von Vertrauen, das die Basis für langfristige Kundenbindung bildet. Verbraucherinnen und Verbraucher sind heute kritischer und besser informiert. Marken, die ehrlich kommunizieren und keine versteckten Agenden verfolgen, schaffen Vertrauen und bauen nachhaltige Beziehungen zu ihrer Zielgruppe auf.
👍 Authentizität als Differenzierungsmerkmal
Ein weiterer Vorteil ist die Glaubwürdigkeit, die eine transparente Marke von anderen unterscheidet. In einem zunehmend gesättigten Marktumfeld wird Authentizität zu einem entscheidenden Differenzierungsmerkmal. Verbraucher schätzen Marken, die ihre Werte nicht nur behaupten, sondern auch sichtbar leben. So positionieren sich transparente Unternehmen oft erfolgreicher gegenüber Mitbewerbern.
👍 Krisenresistenz
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist zudem die Krisenresistenz. Authentische Marken haben oft eine loyalere Kundschaft, die ihnen auch bei Fehlern oder Rückschlägen treu bleibt. Ein Beispiel ist das Vertrauen, das Bio-Label wie Demeter oder Bioland im deutschen Einzelhandel genießen. Trotz höherer Preise gewinnen sie kontinuierlich Marktanteile, da ihre Transparenz in Sachen Produktion, Inhaltsstoffe und Zertifizierung viele Kundinnen und Kunden überzeugt.
Transparenz und Authentizität stärken das Vertrauen und die Loyalität der Kundschaft, bieten einen klaren Wettbewerbsvorteil und machen Marken widerstandsfähiger gegenüber Krisen.
Überleitung: Im nächsten Kapitel erfährst du, wie du die Erwartungen deiner Zielgruppe an Transparenz und Authentizität besser verstehen kannst – und welche Methoden dir dabei helfen, ihre Bedürfnisse gezielt zu analysieren.
Kapitel 4: Erwartungen der Kundschaft verstehen.
Um Transparenz und Authentizität erfolgreich umzusetzen, musst du zunächst die Erwartungen deiner Zielgruppe kennen. Es reicht nicht aus, einfach transparent zu sein – du musst auch die richtigen Themen ansprechen, die deine Kundinnen und Kunden bewegen. Eine gezielte Analyse der Kundenansprüche ist der erste Schritt, um Transparenz mit relevanten Inhalten zu füllen.
Methoden zur Analyse von Kundenansprüchen:
Umfragen und Fokusgruppen: Direkte Befragungen deiner Kundschaft können dir Einblicke in deren Erwartungen geben. Welche Themen sind ihnen wichtig? Was verbinden sie mit Transparenz?
Social Listening: Indem du Kommentare und Diskussionen auf Social-Media-Kanälen analysierst, kannst du erfahren, was deine Zielgruppe beschäftigt. Nutze dazu Tools wie Brandwatch oder Hootsuite, um Trends und Stimmungen zu erkennen.
Marktforschungstools: Plattformen wie Google Trends oder Statista helfen dir dabei, aktuelle Themen und Suchtrends zu identifizieren, die für deine Branche und Zielgruppe relevant sind.
Praxisbeispiel: Ein mittelständisches Unternehmen aus der Lebensmittelbranche führte Umfragen durch, um herauszufinden, was ihre Kundinnen und Kunden an der Marke schätzen. Das Ergebnis: Die Herkunft der Produkte und deren ökologische Qualität standen im Fokus. Auf Basis dieser Erkenntnisse begann das Unternehmen, die Lieferketten offenzulegen und auf Social Media mehr Transparenz über die Herkunft der Rohstoffe zu zeigen. Diese Maßnahme führte nicht nur zu einer höheren Kundenzufriedenheit, sondern auch zu einem Umsatzanstieg in ihrem Kernsortiment.
Tipp: Um wirklich transparent zu wirken, verbinde deine Maßnahmen mit Themen, die deine Zielgruppe emotional ansprechen. Beispiele sind die regionale Herkunft von Produkten, umweltfreundliche Produktionsverfahren oder soziale Verantwortung. Indem du genau die Aspekte hervorhebst, die für deine Zielgruppe relevant sind, stärkst du die Verbindung zu deiner Marke.
Transparenz ist nur dann wirkungsvoll, wenn sie die Themen adressiert, die für deine Zielgruppe wichtig sind. Eine systematische Analyse hilft dir, diese Erwartungen zu verstehen und gezielt darauf einzugehen.
Im nächsten Kapitel erfährst du, wie du den Grad an Transparenz und Authentizität deiner Marke Schritt für Schritt steigern kannst – und welche Hindernisse du dabei meistern musst.
Dieser Stufenplan hilft dir, Transparenz in deinem Unternehmen gezielt und strukturiert anzugehen. Du bekommst einen klaren Leitfaden, um Vertrauen bei deiner Kundschaft nachhaltig zu stärken. Ein Klick auf die Abbildung startet automatisch den Download einer detaillierten PDF-Datei. (Abbildung: BrandDoctor)
Kapitel 5: Wie du Transparenz und Authentizität in deiner Marke steigerst
Transparenz und Authentizität lassen sich nicht über Nacht etablieren – sie sind das Ergebnis eines konsequenten Prozesses. Mit einer klaren Strategie und schrittweisen Maßnahmen kannst du jedoch gezielt darauf hinarbeiten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Status quo analysieren:
Prüfe, welche Aspekte deiner Marke bereits transparent sind und wo noch Lücken bestehen.
Hole dazu Feedback von Kundinnen, Kunden und Mitarbeitenden ein.
Unternehmenswerte und Prinzipien definieren:
Formuliere klare Werte, die zu deiner Marke passen und die du konsequent einhältst.
Stelle sicher, dass diese Werte authentisch sind und von allen Mitarbeitenden getragen werden.
Maßnahmen zur transparenten Kommunikation entwickeln:
Erstelle öffentlich zugängliche Berichte, die wichtige Informationen zu Nachhaltigkeit, Produktionsbedingungen oder Lieferketten enthalten.
Veröffentliche diese Inhalte auf deiner Website oder über Social-Media-Kanäle.
Mitarbeitende einbinden:
Sensibilisiere dein Team für die Bedeutung von Transparenz und Authentizität.
Sorge dafür, dass alle Abteilungen an einem Strang ziehen und die Markenwerte leben.
Regelmäßige Updates und Offenheit bei Fehlern:
Informiere deine Kundschaft kontinuierlich über Fortschritte, aber auch über Herausforderungen.
Kommuniziere Fehler offen und zeige, welche Maßnahmen du ergreifst, um sie zu beheben.
Praktische Tipps:
Transparenz-Checkliste entwickeln: Eine Checkliste (siehe oben) hilft dir, wichtige Transparenzbereiche strukturiert anzugehen und nichts zu übersehen.
Kommuniziere auch Herausforderungen: Es wirkt authentischer, wenn du nicht nur Erfolge feierst, sondern auch Einblicke in Schwierigkeiten und Lösungswege gibst.
Digitale Kanäle nutzen: Setze auf Formate wie Instagram-Stories, Videos oder Behind-the-Scenes-Einblicke, um Transparenz erlebbar zu machen.
Transparenz und Authentizität erfordern eine klare Strategie und die Bereitschaft, offen zu kommunizieren – auch bei Herausforderungen. Indem du Werte definierst, Maßnahmen konsequent umsetzt und regelmäßig Updates gibst, stärkst du das Vertrauen in deine Marke.
Im nächsten Kapitel erfährst du, welche typischen Hindernisse beim Aufbau von Transparenz und Authentizität auftreten können und wie du diese erfolgreich überwindest.
Wie ihr Authentizität als festen Bestandteil in eure Markenstrategie integriert, lest ihr in meinem Beitrag »Warum ihr Authentizität zum unverhandelbaren Bestandteil eurer Markenstrategie machen solltet.« hier im Blog.
Kapitel 6: Typische Hindernisse und wie du sie überwindest
Die Einführung von mehr Transparenz und Authentizität bringt auch Herausforderungen mit sich, die es zu meistern gilt. Ohne die richtigen Strategien können interne Widerstände oder externe Risiken die Umsetzung erschweren.
Herausforderungen:
Interne Widerstände:
Mitarbeitende oder Führungskräfte könnten Angst haben, Schwächen offenzulegen.
Es besteht oft Unsicherheit, wie viel Transparenz sinnvoll ist.
Zusätzlicher Aufwand:
Berichte zu erstellen und relevante Informationen aufzubereiten, erfordert Zeit und Ressourcen.
Transparente Kommunikation muss konsistent und gut koordiniert sein.
Risiken durch übermäßige Transparenz:
Offengelegte Schwachstellen können zu Kritik oder Angriffen führen.
Es besteht die Gefahr, Betriebsgeheimnisse ungewollt preiszugeben.
Lösungsansätze:
Schrittweise Einführung:
Beginne mit kleinen, klar definierten Transparenzprojekten, z. B. der Offenlegung eines Produktionsprozesses.
Erweitere die Maßnahmen schrittweise, basierend auf Erfahrungen und Feedback.
Externe Beratung:
Hole dir Experten für Nachhaltigkeit oder CSR-Berichte ins Boot.
Profitiere von Best Practices und externen Perspektiven.
Balance finden:
Kommuniziere offen, aber wahre Betriebsgeheimnisse, die für deinen Wettbewerbsvorteil entscheidend sind.
Kläre im Vorfeld, welche Informationen kritisch und welche unkritisch sind.
Transparenz bringt Herausforderungen wie interne Widerstände, zusätzlichen Aufwand und das Risiko von Kritik mit sich. Mit einer schrittweisen Einführung, externer Unterstützung und der richtigen Balance kannst du diese Hindernisse erfolgreich bewältigen.
Im nächsten Kapitel werfen wir einen Blick auf das Dilemma zwischen Datensammlung und Privatsphäre und zeigen dir, wie du als Marketingverantwortliche oder Marketingverantwortlicher einen verantwortungsvollen Mittelweg finden kannst.
Kapitel 6: Das Dilemma zwischen Datensammlung und Privatsphäre
Daten sind für uns Marketers unverzichtbar, um Kundinnen und Kunden gezielt und individuell anzusprechen. Gleichzeitig wächst bei Verbraucherinnen und Verbrauchern das Bewusstsein für den Wert ihrer Daten und die Sorge vor Missbrauch. Dieses Spannungsfeld macht es notwendig, einen Mittelweg zu finden, der Personalisierung ermöglicht, ohne das Vertrauen zu gefährden.
Die Herausforderungen im Überblick:
Vertrauensverlust durch exzessive Datensammlung:
Zu viele personalisierte Maßnahmen können bei der Zielgruppe auf Ablehnung stoßen.
Skepsis gegenüber versteckten oder intransparenten Datenverwendungen nimmt zu.
Datenschutzbestimmungen und rechtliche Anforderungen:
Die Einhaltung von Datenschutzgesetzen wie der DSGVO ist zwingend notwendig.
Komplexe Vorgaben können den Umgang mit Daten erschweren.
Lösungsansätze für Marketingverantwortliche:
Transparenz in der Datennutzung:
Kommuniziere offen, welche Daten du sammelst, warum und wie sie genutzt werden.
Stelle sicher, dass alle Datenschutzerklärungen klar und verständlich formuliert sind.
Einwilligung und Kontrolle bieten:
Hole immer die aktive Zustimmung zur Datennutzung ein (Opt-in-Verfahren).
Gib deinen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, Daten jederzeit zu ändern oder zu löschen.
Relevanz vor Masse:
Konzentriere dich auf Daten, die für deine Zielgruppe tatsächlich einen Mehrwert schaffen.
Verzichte auf überflüssige Datensammlungen, die keinen konkreten Nutzen bieten.
Verantwortungsvoll personalisieren:
Nutze Daten sparsam, um personalisierte Angebote zurückhaltend und sinnvoll zu gestalten.
Vermeide invasive oder übermäßig detaillierte Ansprache, die Skepsis hervorrufen könnte.
Vertrauen durch Sicherheit:
Investiere in sichere Systeme, um Datenschutzverletzungen zu vermeiden.
Betone in der Kommunikation aktiv, wie du Kundendaten schützt.
Personalisierung und Privatsphäre schließen sich nicht aus – mit transparenter Kommunikation, selektiver Datennutzung und rechtlicher Compliance kannst du Vertrauen schaffen und dennoch gezielt auf deine Zielgruppe eingehen.
Im nächsten Kapitel ziehen wir ein Fazit und ich zeige dir, wie du den Weg zur authentischen, transparenten Marke erfolgreich umsetzen kannst.
Kapitel 7: Fazit – Der Weg zur authentischen, transparenten Marke
Transparenz und Authentizität sind heute unverzichtbar, um das Vertrauen von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu gewinnen und langfristig zu halten. Sie bieten dir die Chance, dich klar von der Konkurrenz abzuheben und eine starke emotionale Bindung zu deiner Zielgruppe aufzubauen. Doch das erfordert klare Prozesse, eine konsequente Kommunikation und den Mut, auch über Herausforderungen und Fehler offen zu sprechen.
Wie gelingt dir der Einstieg? Zunächst solltest du prüfen, wie transparent und authentisch deine Marke aktuell wahrgenommen wird. Frag dich: Welche Transparenzthemen sind deiner Zielgruppe wichtig, und wie gut deckt deine Marke diese ab? Mit diesen Erkenntnissen kannst du gezielt erste Maßnahmen umsetzen – etwa die Offenlegung deiner Lieferkette oder die Entwicklung eines Nachhaltigkeitsberichts.
Denke daran: Transparenz ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortlaufender Prozess. Es geht darum, kontinuierlich dazuzulernen, Feedback einzuholen und deine Strategie anzupassen. Jedes kleine Stück Offenheit, das du hinzufügst, bringt dich einen Schritt näher zu einer Marke, die nicht nur glaubwürdig wirkt, sondern auch nachhaltig erfolgreich ist.
Handlungsaufforderung:
Starte mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme: Wie authentisch und transparent wirkt deine Marke?
Setze eine konkrete Maßnahme um, die für deine Zielgruppe relevant ist – unter anderem die transparente Kommunikation deiner Werte oder die Offenlegung eines wichtigen Prozesses.
Transparenz und Authentizität sind der Schlüssel zu langfristigem Erfolg, aber sie erfordern Einsatz und den Willen, sich kontinuierlich zu verbessern. Fang noch heute damit an, den ersten Schritt zu machen.
Der BrandDoctor hilft bei wichtigen Markenentscheidungen mit Tragweite.
Als BrandDoctor helfe ich Unternehmern, Gründern und Marketingverantwortlichen sowie Marken- und Designagenturen dabei, ihre wichtigen Marken- und Marketingentscheidungen professionell und Erfolg versprechend zu treffen. Mit innovativen Tools unterstütze ich sie, das wichtige strategische Fundament dafür zu legen, mit ihren Marken nachhaltig erfolgreich am Markt zu agieren.
Über den Autor: Andreas Wiehrdt entwickelt und revitalisiert Marken seit über 20 Jahren. Allein, als Markenstrategieberater oder im Team mit erfahrenen Spezialisten aus seinem Kompetenznetzwerk.